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Hotelys und Garküchen in Madagaskar

Hotely in Madagaskar

Hotely in Madagaskar

Hotelys und Garküchen in Madagaskar

Die grosse Insel Madagaskar ist ein Land reich an frischen Lebensmitteln, die verschiedenen Gemüse und Früchte gedeihen sich prachtvoll auf seinen fruchtbaren Böden. Besonders im vulkanischen Anbaugebiet rund um die Thermalstadt Antsirabe werden die Karotten, Kartoffeln, Bohnen, Kohl und Auberginen frisch geerntet. Diese lokalen Agrarprodukte sind von sehr guter Qualität und sehr preiswert. Auf Madagaskar geniessen die Touristen und Ausländer das frische und gesunde Essen!

Die meisten Landbewohner leben von der Landwirtschaft und sie versorgen die Hauptstadt mit Getreide, Gemüse und Obst. So säumen zahlreiche kleine Restaurants den Strassenrand auch hier im Stadtzentrum von Antananarivo. Diese Essenstände werden „gargottes“ oder „hotely gasy“ genannt.

Wer eine typisch traditionelle madagassische Spezialität probieren möchte, sollte unbedingt einen Halt beim nächstgelegenen „Hotely“ einplanen. An den zahleichen Strassenständen und Imbissen werden verschiedene Gerichte angeboten. Alle hausgemacht!

Früh am Morgen werden frisch aufgebrühter Kaffee mit dem warmen Mofo gasy (süsse Reiskuchen oder rundes Fladenbrot) von den Essensverkäuferinnen serviert. Die Kunden sitzen meistens vor den traditionellen Kochstellen, dieser Kohleherd heisst auf madagassisch „Fatapera“ und auf diesem Herd stehen der grosse Reistopf und nebenan die verschiedenen Töpfe für die Beilagen.

Die madagassischen Garküchen und Hotelys in den Gossstädten und auf dem Land benutzen diesen Kohleherd sehr gern. Es gibt inzwischen viele Modelle von Sparkochherden, die mit Lehm umfasst sind und weniger Kohle verbrauchen. Die Glut hält das Essen warm bis abends.

Natürlich kann man auch in einem Schnellimbiss die berühmte „vary amin’anana“ probieren: es ist eine Reissuppe gemischt mit Chinakohl, Wasserkresse und warmen Blätter. Für viele Leute in Madagaskar ist diese Reissuppe ihr bevorzugtes Morgenessen.

Hotelys und Garküchen in Madagaskar

Die vielen Holzbuden am Strassenrand kochen leckere und reichhaltige Gemüse-Suppen mit dem traditionellen „fatapera“ und dem Reistopf aus Aluminium. Zuerst werden Hähnchen- oder fettes Rindfleisch gut gekocht, danach werden die verschiedenen Gemüse wie Karotten, Kartoffeln, Bohnen, Lauch und Nudeln zusammengemischt. Natürlich kann man dort auch die in ganz Madagaskar berühmte „Suppe Tamatave“ erhalten, eine schmackhafte Suppe mit klarer Brühe mit Nudeln, Rind- und Hühnerfleisch, Gemüse, Eiern, Salami.

Überall auf dem Markt oder in den simplen Essständen kann man auch eine kleine Zwischenmahlzeit einnehmen, die Madagassen nennen es Composé. Es handelt sich dabei um einen gemischten Gemüsesalat. In der Vitrine stehen vollen Teller mit Salat, gekochten Kartoffeln, Erbsen, grünen Bohnen mit Mayonnaise und saurer Sauce. Eine zweite Variante dieses gemischten Salats besteht aus Makkaroni mit gehacktem Rindfleisch oder Spaghetti mit Ei, Karotten, grünen Bohnen und Sardinen oder Salami. Ein Teller Composé kostet 1000 Ariary (rund 20 Rappen). Als kleinen Snack für die Kinder werden in den Holzbuden auch Mais oder Maniok mit Kokos und süsser Milch serviert.

Die Madagassen lieben fetthaltige Speisen, der Fetthöcker des Zebus gilt als Delikatesse. Wenn sie ins Restaurant oder ins einfache Hotely gehen, essen sie gern etwas Fettes wie Schweinefleisch oder Schweinspeck entweder mit Bambarabohnen, mit weissen Bohnen oder auch mit grünen Erbsen. Natürlich gilt sautiertes Rindfleisch mit Knoblauch, Zwiebel, Pfeffer und Schnittlauch als ein Gaumenschmaus. Für das Mittagessen steht meistens das typische madagassische Gericht Ravitoto sy henakisoa auf dem Menu oder gestampfte Maniokblätter mit Schweinefleisch. Zuerst erhitzt man das Öl im Kochtopf, danach wird das fette Schweinefleisch mit Knoblauch kurz angebraten. Danach werden alle Zutaten mit gestampften Maniokblättern und Salz im Kohleherd etwa zwei Stunden lang geköchelt. Vor dem Servieren wird nochmals Knoblauch daruntergemischt. Dieses spezielle Gericht wird öfter mit Rougailles (kleingeschnittener Tomatensalat) serviert. Die Tomaten werden halbiert und mit der Schnittfläche nach unten in einen Kochtopf gelegt und 20 Minuten im Kohleherd gedämpft und mit einer Gabel zerdrückt. Danach werden sie mit Knoblauch, Schnittlauch und Ingwer gemischt, gewürzt und kalt serviert. Nicht zu vergessen ist das Romazava (Wasserkresse) mit Brühe! In den einfachen Hotely geht es hier um klein geschnittene Wasserkresse mit Ingwer und Tomaten, die mit viel Wasser knapp bedeckt sind.

Als Getränk bekommt man das Ranovola oder Ranonapango. Dazu füllt man über dem restlichen verbrannten Reis am Pfannenboden Wasser ein und kocht es erneut auf. Es entsteht ein dunkelbraunes Getränk. Ranovola (übersetzt bedeutet dies Goldwasser) ist absolut hygienisch!

Hotelys und Garküchen in Madagaskar

Nach dem Feierabend treffen sich die Arbeiter oder Studenten mit Kollegen und Freunden auf dem Markt und essen und trinken in einer Gargotte. Dabei werden gern Sambos mit etwas Salat gegessen – diese kleinen dreieckigen Teigtaschen sind mit Zwiebeln, Schnittlauch und gehacktem Fleisch gefüllt und werden dann frittiert. Natürlich stehen auch Nem (Frühlingsrollen) auf dem Menu. Die schmackhafte Masikita (Brochettes de zebus) werden auf einer kleinen Ofenschale des Holzherds gegrillt. Diese sind besonders mit fettem Fleisch und mit kleingehacktem Gemüse sehr schmackhaft, dazu kommt auch die würzige Pistaziensauce und ein grüner Salat.

Jedes Menü in diesen einfachen Gargotten spiegelt die Gesinnung und das Können der Strassenköchinnen. Das Essen ist immer frisch vorbereitet, schnell serviert und sehr preiswert. Diese Verpflegungsstellen liegen meistens am Strassenrand, auf dem Marktplatz oder in der Nähe der Taxibrousse-Stationen. Sie sind die madagassische Version von Take-aways.

Juni 2021, geschrieben von Fanasina PRIORI Antananarivo

 

 

 

 

 

 

 

Essen in Madagaskar

Markt Tamatave, Madagaskar
Markt Tamatave, Madagaskar

„Was darf ich essen?“ und „Was soll ich am liebsten vermeiden?“ – diesen beiden Fragen erhalten wir sehr oft von Leuten gestellt, bevor sie nach Madagaskar reisen.

Madagaskar bietet kulinarisch eine grosse Spannbreite und je nach Region werden auch viele Spezialitäten angeboten. Gleichzeitig gibt es viele Gerichte, die man überall auf der grossen Insel finden kann und die man während einer Madagaskarreise unbedingt probieren sollte.

So lange das Essen gut gekocht oder gebraten wird, ist es kein Problem, das meiste zu essen. Was jedoch Bauchprobleme bringen kann, ist, wenn man gewissen Dinge isst, die man nicht essen sollte, oder wenn die sehr wichtige Handhygiene nicht beachtet wird.

Es gibt drei Produkte, von denen wir von PRIORI Reisen unseren Reisegästen abraten:

Erdbeeren, Eiswürfel und Mayonnaise.

Hände weg von Erdbeeren, auch wenn sie zuckersüss und sehr schmackhaft aussehen. Denn wer weiss schon, wie viele Bakterien sich auf dieser süssen Versuchung befinden und mit was die Pflanzen gedüngt wurden. Es ist sehr schwer, die Beeren gut zu säubern. Also ist es vorsichtiger, die Hände davon zu lassen.

Das gleiche gilt für Eiswürfel. Ein paar Eiswürfel im Getränk sehen verlockend aus, speziell dann, wenn die Temperaturen über 30°C klettern. Aber der Gedanke an nicht so angenehme Nebenwirkungen sollte genügen, um ein Getränk ohne Eiswürfel zu bestellen. Also Hände weg von Eiswürfeln.

Ebenso Hände weg von Mayonnaise, auch wenn sie ganz frisch gemacht wurde und sehr gut zum bestellten Mittagessen passt. Schmecken tut sie vielleicht himmlisch, aber wenn Sie Pech haben und ein paar Amöben einfangen, dann werden Sie an diese Portion Mayonnaise sehr lange denken und sich viele Male fragen, warum sie diese gelbe Masse überhaupt gegessen haben.

Es kann gut sein, dass Sie Erdbeeren, Eiswürfel und Mayonnaise essen und nichts passiert – aber ob dies einen Versuch wert ist oder nicht, überlassen wir Ihnen zu entscheiden!

In Hotelrestaurants wird meistens sehr auf gute Hygiene geachtet und man kann ziemlich „alles“ essen, ohne sich Sorgen zu machen. Die Kulinarik ist in Madagaskar beeinflusst von französischer, indischer und chinesischer Küche. Was es so zu essen gibt und zu welchen Preisen finden Sie auf unserem Gastronomieblog. Dort haben wir Speisekarten von ganz unterschiedlichen Restaurants aufgelistet mitsamt der Preise: https://gastronomie-madagaskar.blogspot.ch/

Unterwegs will man bestimmt auch in den kleinen Restaurants das lokale Essen ausprobieren. Dabei sollte man – wie auch während der ganzen Reise – extra gut auf die Handhygiene achten. Nicht nur die Hände vor dem Betreten des Restaurants waschen, sondern auch am liebsten kurz desinfizieren, bevor man zu essen beginnt. So sind Sie sicher, dass keine der eventuellen Keime, die sich auf der Menükarte, am Tischtuch oder auf dem Stuhl befinden, sich mit Ihrem Essen vermischen.

Beim Verzehr der vielen schmackhaften Obstarten sollte man ebenfalls sehr gut auf die Hygiene achten. Ein Sparschäler oder Taschenmesser sind Gold wert, um die Früchte schnell zu schälen – und ein Feuchttuch hilft Ihnen anschliessend, nach dem Schälen und vor dem Verzehr ihre Hände zu säubern. So steht Ihnen nichts im Wege, auch ein paar der für Sie vielleicht noch unbekannten Obstarten zu geniessen.

Generell gilt die alte Travellerweisheit: was geschält, gekocht oder gebraten ist, kann man essen.

Wenn Sie diesen kleinen Hinweisen folgen, dann steht Ihnen nichts mehr im Weg, die kulinarische Vielfalt von Madagaskar auszuprobieren und zu entdecken und dies ohne unangenehme Folgen.

Essen Antalaha


siehe auch unsere Beiträge:

Kulinarik in Madagaskar

Das typisch madagassische Frühstück

Speisekarten in Madagaskar

Essen in Madagaskar

Streetfood Madagaskar

ebenso wie unseren Blog  Madagaskar: Gastronomie und Restaurants mit zahlreichen Speisekarten von Restaurants unterschiedlichen Stils und Qualität.


Gut essen in Madagaskar

Zebu Rind Madagaskar
Madagassisches Zebu-Rind

Madagaskar kulinarisch zu erleben gehört zu jeder Madagaskar-Reise dazu und es lohnt sich immer, verschiedene madagassische Gerichte zu probieren. Denn neben einzigartiger Natur und faszinierenden Landschaften hat auch Madagaskars Küche viel zu bieten: sie ist vielseitig, wird in den allermeisten Fällen frisch zubereitet und wird von ganz verschiedenen Einflüssen geprägt. Exotische Gerichte spiegeln die kulturelle Vielfalt der lokalen Bevölkerung wider. Chinesische, indonesische und afrikanische Einflüsse vermischen sich mit französischen und europäischen zu einer spannenden Melange im Indischen Ozean.

In den verschiedenen Teilen Madagaskars variieren die Gerichte zum Teil. Die Küche ist saisonal und regional an die vor Ort angebauten Frucht- und Gemüsesorten angepasst, ebenso wie an die Haltung bestimmter Tiere oder den Fischfang an der Küste. Die Grundlagen Reis und Maniok sowie die Gewürze Ingwer, Vanille, Knoblauch, Pfeffer etc. finden sich aber gleichermassen auf der ganzen Insel. Fleisch wird von Madagassen selbst nicht täglich gegessen. Zebu und Poulet sind die meistgefundenen Fleischsorten. An der Küste finden sich zahlreiche Fischsorten, Meeresfrüchte und Muscheln im Angebot. Generell gilt: Was auf dem Markt angeboten wird, wird frisch und bis heute meist auf dem Feuer zu leckeren Gerichten verarbeitet.

Madagaskar Küche FeuerstelleMadagaskars Hauptstadt Antananarivo liegt in der Mitte der Insel. An den Strassenbuden oder in den Restaurants finden Reisende typische, ursprüngliche madagassische Gerichte. Die Köche der Stadt verbinden Tradition, Kultur und Wissen. Das Fleisch des madagassischen Zebu-Rinds ist einer der Hauptbestandteile von madagassischen Spezialitäten in Antananarivo. Beilagen sind meist Reis – die Basis der madagassischen Ernährung. Oft wird Reis mit Kokosraspeln serviert. Auch „Ravitoto“ (pürierte bzw. gestampfte Maniokblätter) zählen zum traditionellen Essen, vor allem im Hochland; dieses Gericht findet man jedoch äusserst selten in Restaurants – es gilt als das Essen der armen Leute. In Antananarivo kann man die traditionelle, lokale Küche sehr gut ausprobieren.

Languste Hummer MadagaskarToamasina oder Tamatave ist die größte Stadt im Osten und die bedeutendste Hafenstadt von Madagaskar. Auch wirtschaftlich und touristisch ist Tamatave gut aufgestellt. Die Küche dieser Küstenstadt ist vielseitig und mit seinem Fischreichtum ist Tamatave und die Ostküste Madagaskars bekannt für die besten Rezepte für Meeresfrüchte. Gegrilltes Seafood, Suppe aus Meeresfrüchten, gebratener Fisch, Krabben-Curry, Calamari und Hummer … hier findet man frische Spezialitäten aus dem Meer auf den Menüs in den Karten. Dazu wie immer Reis, oft mit Kokos, Ingwer oder Safran gewürzt.

Stöbern Sie durch Speisekarten einiger Restaurants in Madagaskar oder schauen Sie auf unseren PRIORI-Gastronomie-Blog, der sich mit Essen in Madagaskar beschäftigt.

Eine ganze Reise rund ums Essen und das Thema Kulinarik in Madagaskar bieten wir von PRIORI im März 2016 an. Zwei Wochen lang steht das kulinarische Madagaskar im Fokus, wenn wir durch das Hochland fahren, mit viel Zeit und Appetit im Gepäck, und uns durchkosten durch Strassenstände, Hotelys (kleine Strassenrestaurants), noble Restaurants und Marktstände. Wir schauen Frauen in die Kochtöpfe und lernen viel über die Alltags-Küche, wir besuchen einen Weinbauern und einen Käsebetrieb und erfahren Neues über die Lebensmittelproduktion in Madagaskar. Auch die Brauerei des madagassischen Biers THB können wir besichtigen. Und neben kosten, probieren und zusehen machen wir zum Ende auch selbst einen Kochkurs und bereiten ein schmackhaftes madagassisches Menü vor, nachdem wir die Zutaten gemeinsam auf dem Markt gekauft haben.

Dieser Kochkurs in Antananarivo mit dem madagassischen Koch Lalaina ist übrigens auf jeder Reise eine spannende und schmackhafte Aktivität, die über uns gebucht werden kann. Essensvorlieben, Allergien etc. werden selbstverständlich berücksichtigt.Kochkurs_Zubereitung-Poulet a coco.Collage

Und wer zuhause schon einmal in die Madagassische Küche eintauchen möchte, für den gibt es hier noch ein einfaches, aber leckeres, Rezept für den madagassischen Bananenkuchen Koba Ravina.