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Rotra, das Diabetes-Heilmittel aus Madagaskar

Rotra: Diabetes-Heilmittel aus Madagaskar
Rotra, Naturheilmittel aus Madagaskar

 

Die Madagassen haben für ihr Heilwunder nur einen kurzen Namen: Rotra. Die Frucht wirkt gegen Diabetes und Magenbeschwerden.

Der zu der Familie der Myrtengewächse zählende immergrüne Laubbaum (Syzygium cumini) verfügt über eine breitdeckende Krone, die auf dem dünn wirkenden kurzen Stamm aufsitzt. Der bis zu 30 Meter hohe, mehrstämmige Baum hat eine graubraune Rinde. Die anmutige Baumart wird oft als dekorativer Zierbaum gepflanzt und auch wegen seines ausladenden Schattens geschätzt. Der Eugenia jambolana Lam (auch Syzygium cumini genannt) wächst in Indien, Sri Lanka, Malaysia und Nordaustralien. Die Wanderungen der Menschen haben ihn auch in andere Weltenregionen gebracht. Auch in Madagaskar kommt der Baum seit Urgedenken vor.

Zwar werden das feinmaserige, rotbraune Holz zu Möbeln verarbeitet und die ledrigen Blätter zu ätherischen Ölen destilliert, doch die kirschengrossen Früchte sind das interessanteste Produkt des Tropenbaumes.

Die Rotra-Bäume wachsen in Madagaskar entlang der Ostküste von Fort-Dauphin bis Maroantsetra. Aber auch in Mahajunga und entlang der Nordwestküste gibt es ausgedehnte Baumbestände.Die an grosse, violett-schwarze Oliven erinnernden ovalen Früchte sind ab Januar reif. Die Früchte werden meist frisch gegessen. Das saftige, helle Fruchtfleisch ist süss-säuerlich, doch Zunge und Gaumen ziehen sich beim Verzehr der Früchte gern zusammen. Der Kern des Obstes wird ausgespuckt.

Die Frauen in Madagaskar stellen mit den Früchten auch hellviolette Fruchtsäfte und Konfitüren her, andere machen daraus Essig. Rotra kann auch getrocknet werden und ähnelt dann dunklen Weinbeeren.

Schon seit Generationen ist man sich der Heilkraft der Rotra-Samen bewusst. Die Kerne werden von den traditionellen Heilern geröstet, zermahlen und als Heilmittel gegen Magenweh und als Blutdrucksenker abgegeben. Die Wirkkraft der Rotra gegen Diabetes ist unbestritten. Die Heiler bereiten auch Säfte aus den Früchten und den Blättern zu. Kein Wunder hat auch der bekannteste madagassische Naturarzt, Dr. Ratsimamanga, mit Rotra gearbeitet.

In Madagaskar gibt es rund 20 verschiedene Rotra-Arten, sodass auch die Früchte sehr variieren. Interessanterweise kennen die Kinder in den ländlichen Gebieten Madagaskars die Früchte ihrer Umgebung, ihre Reifezeit und Essbarkeit sehr gut. Daher gibt es auch für die Rotra unterschiedliche lokale Namen. Bei den Betsileo im südlichen Hochland ist die Frucht als Robazaha bekannt. Auf Französisch wird die Pflanze Jambolan und auch Jamblong genannt, in Englisch Java Pflaume. In der deutschen Sprache ist die Wachsjambuse kaum bekannt. Die Frucht mag lange Transportwege nicht, daher hat sie auch keinen Eingang in europäische Fruchtmärkte gefunden.

Rotra: Diabetes-Heilmittel aus Madagaskar

Heilpflanzen aus Madagaskar – Arzneimittel aus dem Wald

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In Madagaskars Wäldern wachsen zahlreiche Heilpflanzen. 

Seit Generationen sammeln Madagassen diese Heilpflanzen in Form von Kräutern, Rinden, Samen, Gräsern, Blättern, Wurzeln und Blüten für den Eigenbedarf. Traditionelle Naturheiler bereiten daraus verschiedenste Medikamente und Arzneien zur Behandlung zahlreicher Krankheitsbilder. Auf den madagassischen Märkten finden sich immer auch Stände, an denen Heilpflanzen angeboten werden – frisch, getrocknet, zermahlen oder eingelegt.

Das traditionelle Wissen über Heilpflanzen und ihre Wirkung spielt bis heute eine bedeutende Rolle in Madagaskar – vor allem auf dem zersiedelten Land.

Denn in den weitläufigen ländlichen Gegenden ist der örtliche Heiler oft die einzige Hilfe bei Krankheit. Die staatlichen Kliniken, Ärzte und Krankenstationen sind für viele Madagassen nicht zu bezahlen oder schlichtweg aus ihren entlegenen Dörfern nicht erreichbar.

Heilpflanzen_Madagaskar-PRIORI-ReisenEinige Beispiele der Naturheilpflanzen Madagaskars sind auch international bekannt und wurden bereits von der Pharmaindustrie aufgenommen: Das krautartige Madagaskar-Immergrün (Catharanthus roseus) wird heute weltweit in vielen industriellen Krebsmedikamenten verwendet und auch als Mittel gegen Tuberkulose eingesetzt. Die getrocknete Pflanze Drosera (auf madagassisch Mahatanando) ist ein wirksames Hustenmittel, und aus der getrockneten Rinde des Quininbaumes wird Chloroquin gegen Malaria produziert.

Heilpflanzen Madagaskar Antalaha PRIORI ReisenDie Naturheiler Madagaskars arbeiten mit ihren ganz eigenen Vorgehensweisen, die sie über Generationen entwickelt haben und die für Aussenstehende oft auch recht seltsam anmuten können. Beispielsweise wird eine mögliche Zuckerkrankheit untersucht, indem der Kranke auf einen Termitenhügel uriniert. Strömen die Ameisen herbei, um zu trinken, kann Diabetes diagnostiziert werden und der Naturheiler verabreicht ihm gegrillte Samen des Rotra-Baumes, die in einem Tee aufgegossen einen Trunk gegen Diabetes bilden.

Heilkraft und Aberglaube liegen bei den Naturheilern und den traditionellen Heilmitteln in Madagaskar oft eng nebeneinander. So sollen Eukalyptusblätter unter die Bettmatraze die Geister vertreiben – in Wirklichkeit aber vertreibt der Eukalyptusduft die Flöhe und Wanzen.

Wenn Sie mehr zu den Heilmitteln und zur Naturmedizin Madagaskars erfahren, und dies auch auf einer Madagaskar-Reise selbst erleben möchten, dann kontaktieren Sie uns – wir vom PRIORI Madagaskarhaus bringen Sie gerne in Kontakt mit Madagaskars Naturheilern, Ärzten und Projekten und planen ein passendes Reiseprogramm!