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Vogelarten in Madagaskar

Vogelarten in Madagaskar: Isalo Nationalpark Vogel

Auf einer Reise durch Madagaskar sind die vielen Vogelarten in Madagaskar stets präsent.

Sogar mitten in der Hauptstadt Antananarivo trillert und trällert es, vor allem morgens. Zu beobachten sind oft sehr bunte und für uns Europäer ganz unbekannte Arten. Wer vorher dachte, «Birding» (Vogelbeobachten) sei nur für speziell Interessierte, merkt schnell, dass man nicht nur selber neugierig wird, sondern auch gerne wissen möchte, wie diese verschiedenen exotischen Vogelarten heissen.

Madagaskar ist anderthalb Mal so gross wie Deutschland und hat rund 300 verschiedene Vogelarten. Ungefähr 100 davon sind endemisch, kommen also nur in Madagaskar vor. Für Vogelinteressierte bietet eine Reise durch Madagaskar viele Möglichkeiten, mehrere der endemischen Vogelarten zu beobachten.

Manche Vogelarten triff man fast überall auf der ganzen Insel und andere, wie zum Beispiel der Vorompano (Rotschwanz-Tropikvogel) nur in bestimmten Regionen oder sogar nur in sehr lokalen Kleingebieten. Viele der Vogelarten stehen leider wegen der gravierenden Abholzung und der Klimaänderung auf der Roten Liste der bedrohten Arten.

Eine der meist verbreiteten Vogelarten ist der Myna (Hirtenmaina) mit seinem sehr charakteristischen gelben Schnabel und der gelben Brille. Sein charakteristischer Gesang ertönt frühmorgens schon bevor dann der Verkehrslärm den Geräuschpegel anhebt. Auch der Railovy (Königsdrongo) und der Fody (Madagaskarweber) sieht man fast über das ganze Land.

Doch nicht alle Vogelarten in Madagaskar sehen exotisch aus. So ähneln zum Beispiel der Vintsy, der Takodera oder der Vanokasira unserem Eisvogel, dem Wiedehopf oder dem Graureiher. Erst bei näherem Hinschauen entdeckt man kleine, für Laien unsichtbare Unterschiede.

Verschiedene Vogelarten in Madagaskar

Natürlich kann man in Madagaskar das ganze Jahr über Vogelarten beobachten, aber wenn Sie Zugvögel wie zum Beispiel die Rosa Flamingos beobachten möchten, ist Mitte September bis Mitte November die beste Reisezeit.

Für Reisende lohnt es sich, ein gutes Vogelhandbuch mitzunehmen. Wir von PRIORI Reisen haben immer folgende zwei Bücher (beide auf englisch) im Reisegepäck: «Birds of Madagascar and the Indian Ocean Islands» (von Frank Hawkins, Roger Safford und Adrian Skerrett) und «Wildlife of Madagascar» (von Ken Behrens & Keith Barnes). Das erste Buch ist spezifisch nur für Vogelarten und das zweite für alle Tierarten in Madagaskar.

Was sonst unbedingt mit auf Reise muss, ist ein gutes Fernglas und gute Objektive für Fotografen. Wenn Sie früh aufstehen, können Sie bereits in vielen der hoteleigenen Gärten ganz viele Vogelarten schon vor dem Frühstück beobachten. Für eine Wanderung in einem der vielen Nationalparks lohnt es sich bei dem lokalen Guide nachzufragen, wie gut er (oder sie) sich in der örtlichen Ornithologie auskennt. Denn nebst dem Beobachten ist es unterwegs auch interessant, viele Informationen zu bekommen und Fragen direkt vor Ort beantwortet zu erhalten.

Wenn Sie Madagaskar und seine spannende Vogelwelt besuchen möchten, schicken Sie uns eine Mail mit Ihren Wünschen und wir werden für Sie massgeschneidert eine erlebnisreiche und spannende Reise durch Madagaskar ausarbeiten.

Myna, atemlos durch Antananarivo

Myna (Acridotheres tristis)
Myna (Acridotheres tristis)

Vogelart Myna (Acridotheres tristis)

Antananarivo, die Hauptstadt Madagaskars, ist bei Tagesanbruch noch ruhig. Der Verkehrslärm und die Menschenstimmen haben den akustischen Raum noch nicht erobert. Dafür aber bohrt sich ein eindringlicher Gesang durch die Morgenstunden: der Myna (Acridotheres tristis). Dieser Vogel hat sich so erfolgreich an die städtischen Gegebenheiten angepasst, dass man ihn in allen grossen Siedlungen des Indischen Ozeans antrifft. Ob Kalkutta, Johannesburg oder eben auch Antananarivo. Der Vogel ist nicht einfach ein Kulturfolger, sondern bevorzugt dichtbewohnte Gebiete.

Der Vogel gehört zur Familie der Stare und ist gut erkennbar: der gelbe Schnabel geht in eine gelbe Brille über. Er trägt eine schwarze Kopfhaube und ein braunes Gefieder mit heller Unterseite. Beim Fliegen sind weisse Streifen auf den Flügeln zu sehen. Der etwa taubengrosse Vogel wird in der madagassischen Sprache Maritaina genannt und zu Deutsch Hirtenmaina.

In Antananarivo sind die Myna allgegenwärtig. Oft sieht man sie in Paaren, die sich aber innerhalb von grösseren Gruppen aufhalten. Mehr aber fallen sie durch ihren lautstarken Gesang auf. Ein durchdringender, abgehakter Ton, der weithin hörbar die monotone Geräuschkulisse der Stadt übertönt. Sein kurzer Ruf ist morgens unverkennbar zu hören und dann wieder bei Sonnenuntergang. Tagsüber ist der Vogel etwas ruhiger.

Die aus dem indischen Raum stammende Vogelart hat sich in mehreren Unterarten grossflächig verbreitet, nicht nur in Südasien, sondern bis hin nach Australien und auf den amerikanischen Kontinent. In Madagaskar wurde er vor zweihundert Jahren eingeführt, um die Heuschreckenplage zu bekämpfen. Sein lateinischer Name bedeutet: trauriger Heuschreckenjäger.  Doch der Vogel liess sich nicht dazu einspannen. Statt im fast menschenleeren Süden der Tropeninsel nach Larven und Wanderheuschrecken zu jagen, liess er sich lieber in bewohnten Gebieten nieder und verdrängte gar andere Vogelarten. Der sehr invasive Myna passt sich schnell an die Gegebenheiten der Menschensiedlungen an, sodass er heutzutage sogar zum Charaktervogel tropischer Städte geworden ist.

Ornithologen fahren nicht wegen des gesangfreudigen Myna nach Madagaskar. Dazu hat die Insel im Indischen Ozean weit interessantere und seltenere Vogelarten zu bieten. Zudem gilt der Myna vielerorts als Schädling. Nichtsdestotrotz gehören heutzutage der wenig scheue Vogel und sein atemloser Gesang zum Stadtbild wie Helene Fischer auf die Bühne.