Famadihana in Madagaskar

Madagaskar ist ein Land reich an Sitten und Gebräuchen. Dazu gehört auch das berühmte „Totenumbettungsfest“, übersetzt „Famadihana“.

Famadihana heisst wörtlich „Wendung der Toten“. Es handelt sich um ein wichtiges Familienfest, besonders bei den Merina und den Betsileo, die hauptsächlich hier im Hochland wohnen.

Die Vorfahren nehmen in Madagaskar eine bedeutende Stellung ein. Bei uns herrscht die Vorstellung, dass man nach dem Tod mit den eigenen Ahnen, die wir Razana nennen, vereint werden und dann gemeinsam über die Lebenden wachen. Die Famadihana verbindet also die Welt der Toten mit jener der Lebenden.

Dieses Fest findet alle 5 bis 7 Jahre statt und zwar in der Winterzeit, also in den Monaten Juli bis September. Dabei werden die Leichname eines oder mehrerer Verstorbenen aus dem Familiengrab geholt und in neue, weisse Leinen- oder Seidentücher (übersetzt „Lambamena“) eingewickelt. Dann werden sie feierlich begleitet von Musikanten und ihren Nachfahren und Verwandten durch das ganze Dorf getragen und den neu geborenen Kindern und der Familie vorgestellt.

Dieses Totenfest dauert 2 bis 3 Tage, je nach dem Vermögen der Familie. An diesem Fest trifft sich die ganze, grosse Familie. Und Freunde und Kollegen werden ebenfalls dazu eingeladen. An diesem Familienfest wird ein richtiges Festmahl offeriert: Jeder Eingeladene bekommt einen grossen Teller Reis serviert mit fettem Zebufleisch, auf madagassisch heisst dieses spezielle Essen “vary be menaka“. Die Männer trinken bei diesem rauschenden Fest gern ausgiebig den selbstgebrannten Rum aus Zuckerrohr oder den “Toaka gasy“.

Sie können während Ihrer Madagaskarreise auch ein Totenfest „live“ besuchen? Wir hier in PRIORI-Madagaskar und unsere Kollegen im Madagaskarhaus in Basel organisieren das gerne.

Herzliche Grüsse aus Madagaskar!

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