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Berenty Reservat

2720 – Berenty Reservat

Das Berenty Reservat ist eines der bekanntesten privaten Naturschutzgebiete von Madagaskar.


Es liegt inmitten von Sisalplantagen etwa 85 km westlich von Fort Dauphin zwischen Ambovombe und Amboasary in einer regenarmen Region mit arider und karger Landschaft. Wegen seiner grossen Anzahl an typischen endemischen Tieren und Pflanzen ist dieses Reservat sehr beliebt. Der Sonnenaufgang am Mandrare-Fluss ist ein unvergessliches Erlebnis.

Das Berenty-Reservat mit einer Fläche von 250 Hektaren wurde im Jahr 1936 von der französische Pflanzerfamilie de Heaulme gegründet, aber erst im Jahre 1980 für Besucher geöffnet. Das Reservat ist besonders berühmt wegen seiner Lemuren, den Vogelarten und den vielen Pflanzen. Es ist eigentlich der beste Ort, um Lemuren zu erleben und ist darum ein Paradies für Fotografen. Ornithologen und Forscher aus aller Welt wie den USA, Europa, Japan und Australien kommen hierher, um die berühmten Primaten zu untersuchen. Beispielerweise hat die Primatologin Alison Jolly hier viel geforscht und darüber publiziert.

Berenty Reservat
Hier leben verschiedene Arten, die tanzenden Sifakas auf der roten Lateriterde, die Kattas und die Maus- und Wieselmakis, die Braunen Makis, die Rotstirnmakis usw. Die Sifaka gehören zu den grössten Sprungakrobaten, denn sie können mit ihren langen Beinen und den kurzen Armen im Trockenwald bis zu sechs Meter von Baum zu Baum springen. Die Larvensifakas sind auch unter dem Namen “tanzende Lemuren“ bekannt, da sie auf dem Boden, fast aufrechtstehend, auf zwei Beinen tanzen. Ihr Lebensraum sind hohe Bäume und Didiereaceen. Die Sifakas fressen keine Bananen, sondern ausschliesslich Blätter. Die Braunen Lemuren sind an die Menschen gewöhnt und springen häufig von Stamm zu Stamm durch den Wald.


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In Berenty gibt es eine grosse Zahl von alten Tamarindenbäumen, sie sind die Lieblingsbäume der Kattas. Die Kattas oder Ringelschwanzmakis sind die Stars im Berenty Reservat. Die Kattas unterscheiden sich von den anderen Lemuren durch ihren schwarz-weiss geringelten Schwanz und ihre lustige Gesichtszeichnung. Die Kattas sind untereinander sehr gesprächig und neugierig. Sie sind die Lieblinge der Touristen, denn sie steigen von den Bäumen herab, um die Besucher zu treffen. Oft versuchen dann die Besucher, ihre Sprache nachzuahmen.

Neben den Kattas und Sifakas kann man auch nachtaktive Lemuren wie Mausmakis (Microcebus murinus) und die Wieselmakis (Lepilemur leucopus) beobachten, die sich in Baumhöhlen aufhalten. Die Mausmakis findet man vor allem im südöstlich an den Galeriewald angrenzenden Dornenwald.

Berenty Reservat
Im Reservat findet man auch viele Vogelarten: Bussard, Fliegenschnäpper, schwarze Papageien. Ausser Lemuren und Vögeln sind auch verschiedene Chamäleonarten zu entdecken. Das Reservat beherbergt ebenfalls Schildkröten, Nilkrokodile und Schlangen. Im botanischen Garten sind natürlich viele endemische Pflanzenarten zu finden.

Rings um das Reservat befinden sich riesige Sisalplantagen. Es lohnt sich, die Sisalfabrik zu besuchen. Hier befindet sich die älteste Dampfmaschine in Madagaskar. Inmitten der Sisalplantagen findet man uralte Baobabs (Adansonia grandidieri). Ausser Sisal gibt es hier in diesem trockenen Gebiet die typischen Sukkulenten des Südens wie Decarya madagascariensis, Didierea madagascarirnsis und Alluaudia dumosa und Pachypodien.


siehe auch den Hintergrundbeitrag
Berenty: Naturpark und Privatreservat in Madagaskar


Man kann auch noch das Arembelo-Museum besuchen. Es handelt sich um ein informatives Museum über die Lebensweise des Antandroy-Volksstamms (“Leute aus dem Dornenland“) mit den typischen Hütten, Kochstellen, Kleidung, Musikinstrumenten und vielen beschrifteten Fotos.

Das Berenty Reservat ist ein faszinierender Ort. Hier befinden sich eine gehobene Unterkunft mit gutem Restaurant und das Arembelo-Museum. Der Besuch des Reservats ist als Tagesausflug möglich, aber ein mehrtägiger Aufenthalt im Park ist wesentlich angenehmer, man kann dann seine ganze Vielfalt kennen lernen. Die Buchung der Unterkunft im Voraus ist zwingend.

Januar 2021, geschrieben von Koloina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch