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Pfefferland Madagaskar

Jemanden dorthin schicken, wo der Pfeffer wächst…eigentlich ein negativer Ausspruch. Doch wenn man es sich genau überlegt, ist es eigentlich gar nicht so schlecht – auch Madagaskar gilt als Pfefferland.

Madagaskar_pfefferDer madagassische Pfeffer Voatsiperifery – auch wilder Urwaldpfeffer oder Bourbon-Pfeffer genannt – gilt als der teuerste Pfeffer der Wet. Pro Jahr werden nur 1,5 Tonnen dieser edlen aromatischen Gewürzkörner produziert.

Madagaskars wertvoller Urwaldpfeffer kommt von der Tsiperifery-Liane, welche nur im tropischen Regenwald im Norden und Osten der Insel wächst. Pfeffer ist eine rankende Kletterpflanze, die eine Wirtspflanze benötigt. Die getrockneten Früchte der Tsiperifery-Liane werden in bis zu 20 Metern Höhe in mühsamer Arbeit von Hand gepflückt.

Auch grüner, weisser und echter roter Pfeffer wachsen in Madagaskar – diese Pfeffersorten stammen von derselben Pfefferpflanze, der Unterschied entsteht rein durch die Verarbeitung.

Litschis aus Madagaskar

Litschi-Madagaskar

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit entdeckt man in Supermärkten Litschis aus Madagaskar.

Madagaskar hat als Exporteur der Früchte in Europa mittlerweile einen Anteil von 70 Prozent und ist damit wichtigster Lieferant. Weltweit liegt Madagaskar im Export der Früchte hinter China und Indien. Denn von der riesigen Ernte in Madagaskar werden nur 15% exportiert, der Rest bleibt auf der Insel und dort verarbeitet und konsumiert. Mittlerweile finden sich übrigens auch einige biologische Litschi-Produzenten in Madagaskar.

Die kleinen runden und stacheligen Früchte mit dem weiß-rosigen Fruchtfleisch stammen ursprünglich aus China und sind aromatische Vitaminbomben. Die Litschi-Anbaugebiete und Plantagen in Madagsakar liegen überwiegend im Osten und Südosten der Insel, da dort die besten klimatischen Bedingungen für den Litschi-Anbau herrschen: Die Früchte brauchen viel Regen und Wärme, um zu wachsen.

Etwas trickreich ist die Ernte für die Litschis, die nach Europa kommen: Diese muss während einer sehr kurzen Periode von etwa zwei Wochen Ende November und im Dezember erfolgen. Im Anschluss sollten die Früchte möglichst schnell Europa erreichen, um dort in guter und frischer Qualität angeboten werden zu können.

Anfang Dezember haben bereits zwei Schiffe mit insgesamt 14.000 Tonnen madagassischen Litschis an Bord Europa erreicht und können auch in den deutschen Supermärkten gekauft werden. Eine weitere Ladung wird erwartet. 2015 werden so insgesamt bis zu 22.000 Tonnen Litschis aus Madagaskar in europäischen Läden zu finden sein. Man findet auf dem europäischen Markt neben madagassische Litschis auch Litschis aus Südafrika, Mosambik, Mauritius und La Réunion. Madagaskar liefert zudem auch an die arabischen Länder Dubai und Saudi-Arabien.

Wer zwischen November und Januar in Madagaskar auf Reisen ist, der findet die Litschis – und auch viele andere Obstsorten wie Mangos – überall auf den Märkten und kann sie ganz frisch geniessen.

Madagaskar-Litschi-Transport

Schokolade aus Madagaskar

Schokolade aus Madagaskar wird weltweit vermarktet. Denn Madagaskar ist nicht nur die Insel, auf der der Pfeffer wächst: Im Norden und Nordwesten Madagaskars gedeihen im tropisch-warmen Klima neben Vanille, Gewürzen und Kaffee auch Kakaopflanzen.
Kakao Pflanze Madagaskar Kakaobohnen Kakaofrüchte
Kakaobaum in Madagaskars Norden bei Ambanja.

Vor allem in der Region des Sambirano-Flusses und des kleinen Ortes Ambanja können Reisende Kakaoplantagen finden, und sich dort ein Bild der Kakaoproduktion in Madagaskar machen. Kakaoanbau in Madagaskar hat eine lange Tradition – die Kakaopflanzen der Spitzensorten Criollo und Trinitario stammen  meist noch als der französischen Kolonialzeit.

Neben dem reinen Anbau der Kakaobohnen werden die Früchte nur zu geringem Teil lokal in Madagaskar veredelt und verarbeitet. Meist geschieht dies im Exportland. Doch es gibt auch Ausnahmen: Einige madagassische Familienbetriebe sind auf die Schokoladenproduktion spezialisiert und geniessen bis heute ein grosses Ansehen in Madagaskar. Ihre Schokoladen und Pralinen können sich sehen lassen! Dazu gehört der madagassische Schokoladenbetrieb Chocolat Robert, der seine edlen Kakaoprodukte in ganz Madagaskar vertreibt und auch exportiert.

Kakaobohnen nach der Ernte in Madagaskars Norden.
Die rohen Kakaobohnen.

In einem kurzen Info-Film zu Schokolade aus Madagaskar erklärt Franz Stadelmann vom PRIORI Madagaskarhaus noch einmal kurz einige Fakten zur madagassischen Schoko-Produktion: