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Madagaskars Piraten: Mythen, Schätze und ein Museum

Mit dem Fund eines 50 Kilogramm schweren Silberbarrens in einer Bucht der kleinen Insel Sainte Marie, der angeblich von William Kidd stammen soll, hat es Madagaskar gerade wieder einmal in die Medien geschafft.

Piratenschiff Madagaskar Postkarte Piratenmuseum PRIORI Tatsächlich ist die Geschichte der Freibeuter und Seeräuber in Madagaskar von zahlreichen Mythen und Rätseln geprägt, und daher bis heute spannend und erzählenswert. Piratengeschichten nähren die Phantasie Europas seit Jahrhunderten. Dabei seien die Vorstellungen vom aufregenden Leben der Piraten in den Gewässern rund um die Pfefferinsel Madagaskar oft romantisiert, sagt Bettina Fong Yam vom Piratenmuseum in Antananarivo.

Das Piratenmuseum in der madagassischen Hauptstadt wurde Ende 2008 vom Reiseveranstalter PRIORI eröffnet.
Es greift die Geschichte der Piraten Madagaskars auf, geht aber auch auf Seeräuber in der Karibik, ein. Berühmte Piraten werden ebenso vorgestellt wie die mysteriöse Piratenrepublik Libertalia, die sich im Norden Madagaskar befunden haben soll. Madagassische Mitarbeiter führen durch die Ausstellung, auf Wunsch auch auf Deutsch.

Die Piraterie entstand im Indischen Ozean vor etwa 300 Jahren. Damals entstand Schiffhandel zwischen China, Arabien, Indien und Europa. Neben Gewürzen, Reis, Tee und Zucker, wurden auch Indigo, Edelsteine, Kupfer sowie Baumwolltücher von der Malabar- und Coromandelküste, und Seidentücher aus Bengalen über den Seeweg exportiert. Auch reich beladene persische und indische Pilgerschiffe auf ihrem Weg nach Mekka, sowie die Silberflotten der spanischen Kolonien durchfuhren den Indischen Ozean und passierten Madagaskar.

Die Insel war ein idealer Ort für die Piraten, die meist aus Europa kamen. Zahlreiche Buchten, vor allem entlang der stürmischen Ostküste zwischen Tamatave und Antongil mit der vorgelagerten kleinen Tropeninsel Sainte Marie, bildeten beliebte Aufenthaltsorte und Verstecke entlang der viel befahrenen Handelsrouten.

Der wohl bekannteste Pirat Madagaskars war der schottische Kaufmann William Kidd.
Über zwei Jahre segelte er, eigentlich als Piratenjäger, in den Gewässern zwischen Afrika und Indien und betätigte sich dabei selbst als rücksichtsloser Pirat. Entgegen vieler – vor allem wohl touristisch förderlicher – Angaben liegt William Kidd jedoch nicht auf dem bekannten Piratenfriedhof auf der Insel Sainte Marie begraben. 1701 wurde William Kidd in London der Prozess gemacht und dort gehenkt.

Schatztruhe im Piratenmuseum MadagaskarBis heute liegen in den Buchten der kleinen Insel Sainte Marie zahlreiche Wracks. Wie es sich für eine gute Piratengeschichte gehört wird auch hier ein noch unentdeckter Piratenschatz vermutet.
Seit Jahren sind Schatzsucher und Archäologen auf der Suche nach Kidds verschollener Beute. Der Silberfund des amerikanischen Taucherteams stammt angeblich aus dem Wrack der „Adventure Gallery“, dem Boot William Kidds: Münzen, chinesisches Porzellan aus dem 17. Jahrhundert und der 50 Kilogramm wiegende größte jemals gefundene Silberbarren. 13 weitere Wracks sollen in der Bucht vor Sainte Marie liegen und weitere Schätze beherbergen.

Der Fund und die mediale Aufbereitung entfachen nun neue Geschichten rund um Madagaskars Piratengeschichte. Als Touristen-Magnet lohne sich der Mythos allemal, sagt Bettina Fong Yam vom Piratenmuseum in Antananarivo: „In Madagaskar gibt es mittlerweile Hotels, Restaurants, Straßen, die sich ‚Libertalia‘ oder nach einem Piraten nennen.“

Wer mehr über die Piraten in Madagaskar und ihr Leben erfahren möchte ist bei PRIORI richtig:

PRIORI Piratenmuseum Antananarivo MadagaskarIm PRIORI Piratenmuseum in Antananarivo finden Interessierte viele ausführliche Informationen zur Geschichte der Seeräuber in Madagaskar, aber auch in der Karibik und im Indischen Ozean. PRIORI-Chef Franz Stadelmann, von Haus aus Ethnologe, hat zahlreiche sowie ausführliche Hintergrund-Informationen zur Geschichte der Piraterie auf Madagaskar verfasst.

PRIORI organisiert gerne auch individuelle Abenteuer-Reisen in Madagaskar auf den Spuren der Freibeuter. Kontaktieren Sie uns gerne für eine unverbindliche Beratung!

Camping und zelten in Madagaskar

Madagaskar ist ein Naturparadies, landschaftlich reizvoll und extrem vielseitig. Die Insel bietet zahlreiche Möglichkeiten, die einzigartige Flora und Fauna auch zu Fuß zu erkunden.

Wanderer, Rucksacktouristen und Outdoor-Liebhaber, die Madagaskar auf eigene Faust bereisen und mit Zelt unterwegs sind, sollte auf einige Dinge achten, wenn sie ihr Zelt aufschlagen und campen möchten.

In den fast 50 Naturparks, Schutzgebieten und Nationalparks Madagaskars, die für Reisende zugänglich sind, können Reisende mit einem lokalen Guide auf Beobachtungstour gehen. Meist dauern Touren in den Parks zwischen einer Stunde und einem Tag. Doch Madagaskar bietet auch schöne Wandermöglichkeiten und Trekkingtouren durch beeindruckende Landschaften, die mehrere Tage dauern.

In den Nationalparks ist Zelten grundsätzlich möglich.

In den vielen Parks wie Isalo, Ankarana und Montagne d’Ambre gibt es ausgewiesene Camping-Areale. Erwarten Sie dort aber keine Ausstattung, wie Sie es von europäischen Campingplätzen kennen. Es gibt dort lediglich überdachte Kochstellen, und hin und wieder ein paar Sitzmöglichkeiten. Selten findet man hier ein Klohäuschen und geschlossene Räume (so in Montagne d’Ambre). Reisende, die in Nationalparks im Zelt übernachten möchten, müssen sich bei der Parkverwaltung anmelden, den Parkeintritt für die entsprechende Aufenthaltsdauer entrichten und für diese gesamte Zeit auch von einem lokalen Guide begleitet werden. „Wild campen“ ist verboten in den Naturreservaten der Insel.

Ist man hingegen unterwegs in den oft sehr zersiedelten Gegenden Madagaskars, vor allem im Westen der Insel, dann ist das Zelt oftmals die einzige Möglichkeit zu übernachten. Dies ist zum Beispiel bei Flussfahrten auf dem Tsiribihina- oder Mangoky-Fluss der Fall. Aus Sicherheitsgründen sollte man immer mit einem Guide unterwegs sein, wenn man in freier Wildbahn zelten möchte. Er kennt die lokalen Gegebenheiten und die Sicherheitslage, kann einen Blick auf Wertgegenstände werfen und weiß über die örtlichen Tabus Bescheid. Die Rolle der so genannten Fadys, madagassische Tabus ist nicht zu unterschätzen. Viele Wegpunkte werden als heilig angesehen und dürfen nicht betreten, berührt oder nicht mit bestimmten Lebensmitteln im Gepäck besucht werden.

Reisende, die alleine ohne Guide mit Zelt unterwegs sind können in vielen Gegenden Madagaskars in der Nähe eines Dorfes relativ sicher campen. Ihnen sei geraten, immer den lokalen Dorfchef (président de fokontany) nach Erlaubnis zu bitten und so ihren Respekt zu zeigen. Dass eine Übernachtung im Zelt verboten wird ist unwahrscheinlich. Sehr viel eher wird es vorkommen, dass man zum Essen eingeladen wird.

Ein leichter Sommerschlafsack reicht in den meisten Regionen Madagaskars zum Übernachten im Freien. Im zentralen Hochland und in bergigen Gegenden, wie z.B. im Andringitra Nationalpark kann es nachts empfindlich kühl werden. Hier wird man mit einem Daunenschlafsack wesentlich entspannter schlafen.  Ausreichend Trinkwasser, eine Stirnlampe und Mückenschutz sind wichtige Utensilien für Zeltaufenthalte in Madagaskar.

Übrigens ist Madagaskar für Wohnmobil-Urlaube nicht geeignet. Campingbusse sind hier schlichtweg nicht zu finden, Wohnmobile sind nicht bekannt. Freiwilliges Übernachten im Auto ist für Madagassen abwegig und sehr unüblich. Auch die dafür erforderliche Infrastruktur fehlt komplett. Es können keine Autos zum selbst fahren gemietet werden (es gibt anscheinend Anbieter, die Wagen für Selbstfahrer anbieten, was für uns aufgrund der Strassenlage in Madagaskar ziemlich unverantwortlich und unseriös erscheint).

PRIORI gibt gerne weitere Infos rund ums Campen und Zelten in Madagaskar. Wir biteten verschiedene Trekkingtouren in Madagaskar an, kennen Plätze und Orte, wo Übernachten im Zelt möglich ist, und besitzen die entsprechende Campingausstattung für verschiedene Outdoor-Vorhaben in Madagaskar.

Camping Madagaskar Tsiribihina Zelt
Camping in Madagaskar auf einer Sandbank des Tsiribihina Flusses.
Camping Zelten Zelt Madagaskar
Camping während eines Trekkings im Andringitra Nationalpark im Südwesten von Madagaskar
Zelten im Base Camp Andtrinitra Madagaskar
Base Camp mit einfachster Infrastruktur am Fuße des Pic Boby, Andringitra Nationalpark, Madagaskar

Inselurlaub und Flitterwochen – tropischer Traum auf Madagaskar

Zehn Stunden fliegt man von Paris nach Madagaskar. Es ist schade, so lange im Flieger zu sitzen, einfach nur, um Badeferien und Strandurlaub zu machen. Es ist aber ebenso schade, eine erlebnisreiche Madagaskarreise nicht mit einigen erholsamen Tagen an einem der zahlreichen traumhaften Strände und  dem unmittelbaren Hinterland zu verbringen. Denn Madagaskar ist mit 5000 Kilometer idyllischer Küste und Traumstränden prädestiniert für Badeferien, Strandtage und auch Hochzeitsreisen.

5000 Kilometer ursprüngliche Küstenlinie im Indischen Ozean

Stand Insel Sainte Marie Madagaskar
Strand auf der Insel Sainte Marie, Madagaskar

Der Großteil der 5000 Kilometer Küste der Insel Madagaskar ist ruhig und unverbaut, und lädt zu kilometerlangen Spaziergängen zwischen Palmen und Meeresrauschen des Indischen Ozeans ein. An vielen Stellen ist die Große Insel mit ihren vorgelagerten Riffen auch ein Paradies für Schnorchel- und Tauchgänge. Palmengesäumte weiße Strände, oft menschenleer und mit seichtem türkisblauen Wasser sind perfekt für idyllische Tage am Meer. An den südlichen Teilen der Ostküste ist der Indische Ozean allerdings mit gefährlich hohen Brandungswellen hingegen weniger zum Baden geeignet.

Die Motive an Madagaskars Stränden mit großen Palmen oder Mangobäumen, weißem Sand und tiefblauem Wasser sind meist  imposant. Bis heute sind die Strände und Buchten – bis auf wenige Ausnahmen – von großen Hotels, Hotelburgen und Massentourismus verschont. Die Unterkünfte entlang Madagskars Küste sind meist klein und familiär, in Bungalow-Stil errichtet und gut in die natürliche Umgebung eingepasst. Madagaskars Strände sind bislang Oasen der Stille, mit einsamen Buchten, charmanten kleinen Hütten und zeigen noch wenige „touristischen Nebenwirkungen“.

Vielseitige kleine Tauminseln vor Madagaskars Küste

Auch einige vorgelagerte kleine Inseln machen Madagaskar zu einem Paradies für Badeurlaub, Strandferien und erholsame oder aktive Tage an Traumstränden. Die bekannteste Ferieninsel Madagaskars ist die Insel Nosy Be im Nordwesten von Madagaskar. Rund um die Insel befinden sich rund zwei Dutzend weitere kleinere, teils unbewohnte, Eilande, die meist vulkanischen Ursprungs und von tropischer Vegetation bewachsen sind. Nosy Be verfügt über die beste touristische Infrastruktur auf Madagaskar, mit größeren und luxuriösen Hotelanlagen westlichen Standards, allerdings auch mit mehr Trubel als die anderen Strände und Orte.

Ile aux Nattes Madagaskar Strand Meer Palmen

Vor der Ostküste Madagaskars liegen die Pirateninsel Sainte Marie und ihre kleine Nachbarinsel Ile aux Nattes, auf denen Robinson- und Südseegefühle aufkommen. Neben Postkartenstränden, üppiger Vegetation, schönen Buchten und kleinen Pfaden bietet sich Reisenden hier von Mitte Juni bis September jeden Jahres ein einmaliges Spektakel: Dann ziehen Buckelwale quasi vor der Tür der Ferienbungalows in unmittelbarer Nähe am Strand vorbei.

Madagaskar bietet sich als Strand- und Badedestination an, für Reisende, die Ruhe, Abgeschiedenheit und Entspannung suchen. Wer Luxus, Glamour und Beachparties sucht wird – bis auf der Insel Nosy Be – kaum fündig.

Anders als seine Nachbarninseln im Indischen Ozean – La Reunion, Seychellen und Mauritius – hat Madagaskar bislang noch keinen Ruf als Reiseziel für Hochzeitsreisen. Doch die vielseitige Insel bietet mit seiner einmaligen Natur und den traumhaften Stränden ein paradiesisches und noch exotisches Ziel für Flitterwochen und viele Aktivitäten und Angebote für Honeymooner und frisch verheiratete Paare.

Sonnenuntergang Strand Madagaskar
Sonnenuntergang an einem Strand im Westen Madagaskars

Tsingy – bizarre Kalkfelsen in Madagaskar

Madagaskar Tsingy Ankarana Nationalpark PRIORI Reisen

Die Tsingy in Madagaskar sind einzigartige Landschaften. An drei Stellen kommen die spitzen Kalksteinnadeln in Madagaskar vor und bieten Reisenden einmalige Wander- und Fotoerlebnisse:

  • Die Tsingy von Namoroka – dieses Gebiet in West-Madagsakar  ist sehr abgelegen und wird nur wenig besucht
  • Die Tsingy von Bemaraha – bis zu 40 Meter hohe Felsen, durchbrochen von Schluchten und Höhlen im Westen Madagaskars
  • Die Tsingy von Ankarana – sehr eindrückliche Landschaft im Norden der Insel mit bis zu 20 Meter hohen scharfkantigen Skulpturen

Die Kalkfelsenwelt der Tsingy ist durch Wind und Wasser so bizarr ausgewaschen, dass die UNESCO sie zum Weltnaturerbe erklärte. Die Formationen entstanden aus riesigen Korallenbänken, die aus dem Meer herausgehoben wurden. Eingestreut in die Tsingy-Landschaften liegen auch unberührte Inselwälder und kleine Seen.

Das Wort TSINGY bedeutet auf Madagassisch wortwörtlich „auf Zehenspitzen laufen“. Damit wird auf die messerscharfen Kanten Bezug genommen, die die Kalksteine haben. Feste Schuhe und lange Hosen sind für dieses Terrain auf jeden Fall zu empfehlen.

Unterwegs mit PRIORI in den Tsingy von Ankarana – ein kleiner Einblick:

Es gibt auch die roten Tsingy in Madagaskar. Diese Landschaft ist jedoch nicht mit den drei großen Tsingy-Gebieten zu Vergleichen. Die roten Tsingy südlich von Diego Suarez sind Laterit- und Sandsteinböden, die durch Wind und Wasser so erodiert sind, dass sich mannshohe, turmartige Kathredralen gebildet haben:

Tsingy Rouge Madagakar rote Tsingy Nationalpark

Madagsakars Theater – Hira Gasy

Der Hira Gasy ist Madagskars traditionelles Musik-, Tanz- und Gesangstheater, das zu festlichen Anlässen im Freien stattfindet. Hira Gasy ist eine wichtige Kulturform in Madagaskar, die meist in den Dörfern des Hochlands zu finden ist. „Hira Gasy“ bedeutet so viel wie „gesungenes Drama“. Die farbenfrohen und impulsiven Darbietungen vereinen Musik, Gesang und Tanz mit viel Gestik und Mimik zu einem Schauspiel, das durchwoben ist von Sprichwörtern, Weisheiten und Andeutungen. Auch heute noch haben die Stücke neben Unterhaltungswert einen Bildungsauftrag und nehmen Bezug auf gesellschaftliche Themen. Auch Reisende können jederzeit an Aufführungen teilnehmen und so einen Einblick in Madagskars kulturelle Vielfalt erhalten.

Einen Vorgeschmack bringt vielleicht auch dieser kleine Clip einer Hira Gasy-Vorstellung in Antananarivo:

Madagaskars Westen

Madagaskars Westen ist trocken, wenig besiedelt und schwer erreichbar – er wird oft als „Insel auf der Insel“ bezeichnet. Für Reisende sind diese Fakten gleichzeitig Fluch und Segen. Wer in den Westen Madagaskars möchte, braucht Zeit. Wer es dorthin schafft, erlebt Ruhe, wunderschöne und bizarre Landschaften und vielseitige Küstenstreifen.

Vier Fluss-Ströme verlaufen vom Hochland in Richtung westliche Küste und durchziehen den Westen Madagaskars: Tsiribihina, Manambolo, Mangoky und Maharivo.

In der Regenzeit ist der Westen der Großen Insel kaum erreichbar – die Flüsse treten über und die Pisten sind voller Schlamm. In den trockenen Monaten erfolgt die Anreise per Boot (meist dem madagassischen Einbaum „Pirogue“) oder per Geländewagen auf den wenigen und oft sehr holprigen Sandpisten.

Steppenartige Graslandschaften mit Viehzucht prägen diesen Teil Madagaskars. Rund um die Hütten werden oft Maniok, Mais oder Kassava für den Eigenbedarf gepflanzt. Entlang von Flüssen sieht man auch Reisfelder und Mangobäume.

Auch die Küste ist im Westen Madagaskars – bis auf wenige Orte rund um Tulear – eigentlich wenig erschlossen. Die kleinen Dörfer entlang des Kanals von Mosambik leben im Rhythmus der Gezeiten. Der Kontakt zur Außenwelt ist oft minimal und bis heute haben sich dort traditionelle Strukturen, wie Dorfkönige, erhalten. An der Westküste leben die Vezo, ein Fischervolk, das „mit dem Gesicht zum Meer und mit dem Rücken zum Land hin“ lebt. Eigentlich Meeresnomaden, fahren sie mit ihren Booten monatelang hinaus auf unbewohnte Inseln fahren, dort den gefangenen Fisch trocknen und dann mit dem Fang wieder zur Hauptinsel zurückkehren.

Zu den Highlights für Reisende gehören in West-Madagaskar

  • die Allee der Baobabs, das Postkartenmotiv und Wahrzeichen Madagaskars sowie die Baobabwälder zwischen Moronbe und Belo sur Tsiribihina,
  • der Nationalpark Tsingy de Bemaraha mit seinen bis zu 40 Meter hohen scharfkantigen und bizarren Felsstein-Nadeln,
  • der Trockenwald von Kirindy,
  • sowie eine einmalige Flora und Fauna, die noch immer größtenteils unerforscht ist.
Madagaskar Westen Piroge Mangoky Fluss PRIORI Reisen
Unterwegs auf dem Mangoky Fluss im Westen Madagaskars.
Wandern Tsingy de Bemaraha Madagaskar Westen Reisen
Die einmalige Felsformation Tsingy de Bemaraha
Baobab Madagaskar PRIORI Reisen
Sieben der acht Baobab-Arten sind ausschließlich in Madagaskar zu finden.
Piste Sand Madagaskar Westen
Sandpisten sind häufig im Westen Madagaskars.
Madagaskar Westküste Sonnenuntergang
Die Sonnenuntergänge an der Westküste Madagaskars sind eindrücklich.

Ein Tag im Taxi Brousse in Madagaskar

Roter Taxi-Brousse schwer beladen in Madagaskar

Mit dem öffentlichen Verkehrsmittel durch Madagaskar zu reisen ist ein Abenteuer. Der Alltag eines Taxi Brousse-Fahrers in Madagaskar ist lang und anstrengend. Anhand einer Fotoserie möchten wir vermitteln, wie eine Taxi Brousse Fahrt von Antananarivo nach Tulear aussieht – für Reisende und für den Fahrer:

 

Taxi Brousse Bus in Madagaskar Antananarivo
Taxi Brousse Station in Antananarivo
  • Es gibt verschiedene Busbahnhöfe in Antananarivo. Wir befinden uns auf dem Taxi-Brousse-Bahnhof für die Fahrten in Richtung Süden. Hier treffen wir den Fahrer Faly und seinen weißen Mazda-Bus. Er wartet auf Gäste und beläd den Dachträger des Busses. Gefahren wird, wenn der Bus voll ist. Auch wenn eine Abfahrtszeit angegeben ist, wird sie sehr flexibel gehandhabt.

 


 

Taxi Brousse Madagaskar Ticket
Unterwegs müssen Bescheinigungen gezeigt werden.
  • Jeder Fahrgast erhält ein Ticket. Aber auch das Fahrzeug erhält eine Bescheinigung der ATT, dass die Höhe des Dachgepäcks eingehalten wurde. Eingetragen sind auch das Nummernschild und der Zielort der Fahrt. Nur mit diesem  Papier in der Hand darf sich der Taxi-Brousse-Fahrer auf die Reise machen. Unterwegs gibt es an den Ortsein- und -ausgängen Polizei-Kontrollen.

 


 

Taxi Brousse Gepäck Antananarivo Madagaskar
Das Beladen eines Taxi Brousse ist eine Kunst für sich.
  •  Die Madagassen transportieren Waren aller Art mit den Taxi Brousse – Lebensmittel, Tiere, Autoteile oder Hausrat. Auf den Gepäckstücken muss der Name des Besitzers stehen (wenn er mitreist). Wenn ein Gepäckstück nur mitgeschickt wird muss der Name des Empfängers vermerkt werden. Wichtig ist, dass das Gepäck gleichmässig geladen und gut mit Schnüren gefestigt wird. Eine Plane schützt es gegen Regen und Staub.

 


 

Taxi Brousse Madagaskar
Madagassen sind gut im Stillsitzen und Warten. Dies hilft im Taxi Brousse.
  •  In den Buschtaxis sitzen die Passagiere eigentlich zu dritt in einer Reihe – meistens sind es aber vier oder fünf. Viel Platz hat man also nicht, gutes Sitfleisch ist gefragt. Man hat keinen Anspruch auf einen eigenen Platz – man arrangiert sich.

 


 

Madagaskar Taxi Brousse Fahrer
Der Taxi Brousse Fahrer Faly
  • Der Taxi Brousse Fahrer Faly ist glücklich mit „seinem“ Bus. Dieser ist mit Baujahr 2006 für madagassische Verhältnisse noch neu und in gutem Zustand. Der Bus-Besitzer ist verantwortlich für die Papiere (Zulassung, Lizenz, Versicherung) und den Unterhalt. Der Fahrer muss sich um den Rest kümmern: Er bekommt das Geld für die Fahrkarten und bezahlt alle anfallenden Kosten auf der Strecke, wie Treibstoff, zweiten Fahrer, Autowäsche. Dem Besitzer muss er pro Rundtour (Tana – Tulear – Tana) 200.000 Ariary (etwa 60 Euro) geben.

 


 

Strasse Madagaskar Nässe Regen Taxi Brousse
Fahrt durch den Regen mit einem Taxi Brousse in Madagaskar
  • Gefahren wird bei jedem Wetter. Bei Nässe können die Strassenbeläge gefährlich rutschig werden – bei wenig Profil ist dies oft verhängnisvoll. Die Strasse Richtung Süden ist nach Ihosy oft schnurgerade, aber mit einigen Kuppen. Oft sieht man nicht, was einen dahinter erwartet. Es kann passieren, dass Ziegen- oder Zebuherden, Ochsenkarren oder Fussgänger die Strasse in Besitz genommen haben.

 


 

Essen Madagaskar Hotely Taxi Brousse
Reis ist der Hauptteil jedes madagassischen Essens – auch unterwegs.
  • Unterwegs gibt es einige Pausen – Pipi-Halt und Essenstops wechseln sich ab. Da es in den kleinen Hotelys (madagassische Garküchen) an der Straße oft keine richtigen Toiletten gibt gehen viele Reisende einfach unterwegs hinter einen Busch. Es wird ein Restaurant unterwegs angesteuert, das mit dem Schild der jeweiligen Kooperative gekennzeichnet ist, bei der Falys Wagen registriert ist. Das Standard-Menü besteht aus viel Reis, wenig Fleisch und etwas Saucenbrühe sowie die scharfe Sakay-Sauce zum nachwürzen. Die Preise sind auf einer Tafel angeschrieben – meist in der alten Währung (Franc Malgache).

 


 

Taxi Brousse Fahrer Madagaskar
Faly kassiert die neuen Gäste ab.
  • In Tuléar angekommen, wird zuerst abgeladen. Anschließend checkt Faly im Hotel der Kooperative ein und nimmt eine Dusche. Jetzt genehmigt sich der Chauffeur ein Bier, unterwegs wird Wasser oder Cola getrunken. Sein Gesicht ist von Müdigkeit gezeichnet. Am nächsten Morgen geht es dann zurück nach Antananarivo – mit neuen Passagieren und Gepäck.

 


 

Worauf sollten Reisende achten bei Taxi-Brousse Fahrten in Madagaskar?
Lesen Sie doch auch unseren Bericht zu Taxi Brousse in Madagaskar.

Noch mehr Eindrücke gefällig? Schauen Sie sich doch unser Video zu Taxi-Brousse in Madagaskar an:

Typisch Madagaskar – eine Reise durch das Land

Unterwegs in Madagaskar Reise Film EindrückeTongasoa, Willkommen in Madagaskar!

Typisch für Madagaskar, was ist das? Lemuren und Chamäleons wohl, Reis und rote Erde. Aber Madagaskar ist viel mehr.
Madagaskar ist anders. Anders als andere Länder, anders als man es erwartet, anders als Afrika und anders als Asien. Es ist einfach Madagaskar. Wie soll man dieses Land beschreiben, in Worte fassen?

Jeder, der Madagaskar bereist hat, weiß, wovon wir schreiben. Ein Besuch auf dieser großen Insel im Indischen Ozean hinterlässt einen bleibenden Eindruck und macht es schwer, dieses Land mit Worten zu beschreiben.

Winkende Menschen am Wegesrand, Lächeln wohin man blickt, Rufe und Begrüßungen. Farben und Stimmung, Musik und Grüntöne der Reisfelder, Wälder und Pflanzen. Rote Erde, Lehmhäuser und Sonnenuntergänge. Ein Kontinent auf einer Insel – verschiedene Klimazonen, fruchtbare Ebenen, karge Gebirge, Sandstrände. Tiere und Pflanzen, die sonst nicht zu finden sind. Verschiedene Völker mit Traditionen, Tabus, Gesängen und Bräuchen. Gewürze und Kräuter, Heilpflanzen und Wurzeln. Dies alles ist Madagaskar – aber eben auch noch viel mehr. Eine andere Welt.

Ein kurzer Film über eine Reise durch Madagaskar. Diese Bilder, Musik und Emotionen geben einen ganz guten ersten Einblick, was es bedeuten kann, in Madagaskar unterwegs zu sein:

Aber am besten Sie überzeugen sich selbst davon. Wir von PRIORI möchten die Einzigartigkeit und Vielseitigkeit Madagaskars auf allen unseren Reisen vermitteln. Wir möchten alle Facetten des Landes zeigen – Licht und Schatten. Wir möchten Madagaskars Menschen etwas zurückgeben von unseren Reisen, die Locals unterstützen und langfristig einbinden. Unsere Mitarbeiterinnen in Tana, unsere Fahrer und Guides – sie sind wichtigster Teil unserer Vision und unseres kleinen Teams. Sie sind Madagassen, sie kennen ihr Land wie kein Anderer, sie sind Vermittler und Brückenbauer und teilen ihr Wissen mit den PRIORI-Reisenden – seit nunmehr 20 Jahren.

Soavadia! Gute Reise!

Madagaskars Vanille-Region SAVA

Vanille Madagaskar SAVA PRIORI ReisenDas Markenzeichen Madagaskars ist die weltweit bekannte Bourbon-Vanille. Das edle Gewürz wird im Nordosten Madagaskars, in der Region SAVA angebaut. Der süssliche, intensive Vanille-Duft liegt hier in der Luft, egal wohin man geht.

Vor allem die kleinen madagassischen Städtchen Sambava und Antalaha gelten als Vanille-Zentren. Zahlreiche Familien-Betriebe haben sich auf Verarbeitung der wertvollen Schoten spezialisiert.

Zu den Orten der Region SAVA zählen neben Sambava und Antalaha noch Vohémar und Andapa. Allesamt sind madagassische Kleinstädte voller Farben und Gerüche. Ihre Anfangsbuchstaben bilden den Namen der Region. Die Ernte der Vanilleschoten ist jährlich in den Monaten Juni bis August. Erst nachdem die grünen Kapseln der Vanille-Orchidee geerntet und in heissem Wasser fermentiert wurden entwickelt sich die typische dunkelbraune Färbung und das intensive Aroma der Schoten. Dieser Prozess dauert mehrere Wochen und ist ein ausgeklügeltes Schauspiel, denn die Trocknung muss abwechselnd in der Sonne und im Schatten erfolgen.

PRIORI bietet individuelle Reisen in diese schöne und wenig besuchte Region Madagaskars und ihren Vanilleproduzenten an.

Dabei erleben Reisende auch die vielseitige Landschaft der Gegend mit Weilern, Reisanbaugebieten und Kokosplantagen sowie einem Besuch im reizvollen Bergmassiv des Marojejy Nationalparks. Auch schöne Strände hat der Nordosten der Insel zu bieten.

Neben individuellen Touren können Reisende an Kleingruppen-Reisen in die Region SAVA teilnehmen. Weitere Informationen dazu erhalten Interessierte unter: www.madagaskarhaus.ch

Blick auf das Marojejy Bergmassiv

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