Alle Beiträge von admin

Morondava und Umgebung

2820 – Morondava und Umgebung

Die Hafenstadt Morondava liegt 700 km südwestlich der Hauptstadt Antananarivo in der Region von Menabe.


D
iese angenehme Stadt der Sakalava-Volksgruppe ist ab Antananarivo entweder über die Nationalstrasse RN 34 oder per Flugzeug leicht erreichbar. Die am Eingang zur Affenbrotbaum-Allee gelegene Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für verschiedene einzigartige und erlebnisreiche Tagesausflüge.

Morondava (was wörtlich übersetzt “wo die Küste lang ist“ heisst) war früher eine bedeutende Stadt der Salakalava-Volksgruppe. Die herrliche Stadt am Kanal von Mozambique zeigt uns die Vielfältigkeit Madagaskars. Sie ist von Reisfeldern und vielen wirtschaftlich wichtigen Plantagen wie Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak umgeben. Naturliebhaber werden nicht enttäuscht sein, denn neben den berühmten Affenbrotbäumen (Baobab) werden auf verschiedenen Plantagen Bananen, Zuckerrohr, Orangen, Zitrusfrüchte, Erdnüsse, Grapefruit, Mais und Erbsen auf dem fruchtbaren Boden in der Umgebung dieser Küstenstadt kultiviert. Der Kabatomena, ein Fluss, der bei Morondava in den Kanal von Mozambique mündet, ist ein Segen für die Agrarwirtschaft, da er das ganze Jahr über die grossen Plantagen bewässert. Daher ist diese angenehme Stadt die wirtschaftliche Hauptstadt der Region von Menabe.

Morondava und Umgebung
An Sehenswürdigkeiten ist die Stadt Morondava nicht reich. Verschiedene schreckliche Zyklone und der steigende Meeresspiegel haben sie zerstört und etliche der schönen Gebäude und Hotels schwer beschädigt. Überall entlang der Küste sieht man heute nur noch Überreste von Molen und kaputten Hotels. Auch Baden in Morondava ist leider wegen der Abwässer und der Sedimente aus dem Fluss nicht empfehlenswert. Aber ein Spaziergang am langen und weissen Strand von Morondava lohnt sich oder einfach mit einem Glas “Rum arrangé“ auf der Terrasse einer Bar am Ufer des Meers den Sonnenuntergang geniessen!

Das Stadtzentrum erstreckt sich entlang der Hauptstrasse bis zum Meer. Hier gibt es zahlreiche Boutiken, Läden, kleine Restaurants und Hotelys, Epicerien, die alle notwendigen Dinge und Lebensmittel verkaufen. Die “Avenue de l’Indépendance“ im alten kolonialen Geschäftsviertel ist von ehemaligen Prachthäusern, grossen Kirchen, auch Moscheen und verschiedenen madagassischen Läden gesäumt. Die Avenue de l’Indépendance stösst auf die berühmte “Rue de la Plage“, die dem Meer entlang führt.

Diese Hafenstadt, wo sich in der Stadtmitte eine grosse Dynamik entwickelt, in der Umgebung aber die grosse Ruhe des Landes herrscht, ist eine sehr interessante Stadt. Wie alle Regionen und Ethnien in Madagaskar verfügt die Stadt der Sakalava auch über ihre eigene Kultur. Die unterschiedlichen traditionellen Zeremonien wie die “Asa lolo” (Beschneidungszeremonie) oder der “Moraingy“ bieten ein einzigartiges und sensationelles Spektakel an. Bei der Sportart „Moraingy“ handelt es sich um eine Art Boxkampf, bei dem zwei Männer mit geballten Fäusten gegeneinander kämpfen. Diese Kämpfe sind sehr berühmt. Manchmal benutzen die Kämpfer einen Talisman, den sie meistens an einer Kette um den Hals tragen, er soll sie vor einer Niederlage schützen und ihnen Glück zu bringen. Moraingy wird vor allem bei Beerdingungsfesten praktiziert.

Morondava und Umgebung
Die Stadt ist ein guter Ausgangspunkt für zahlreiche touristische Ausflüge im Familienkreis oder unter Freunden. Nur zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt gelangt man zum traumhaften Strand von Nosy Kely (wörtlich übersetzt „kleine Insel“), an dessen Ende das Vezo-Dorf Betania auf einer Halbinsel liegt. Neben den ärmlichen Fischerhütten befinden sich hier am Strand zahlreiche luxuröse Bungalowhotels und verschiedene Restaurants, wo man ein breites Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten geniessen kann, denn die Fischer und die Bauern verkaufen ihr frisches Gemüse und die Meeresfrüchte an die Restaurants.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Morondava ist berühmt wegen des Spitznamens “Stadt der Baobabs“. Natürlich zählen die Affenbrotbäume zum absoluten Highlight dieser Hafenstadt. Auch im Stadtzentrum kann man bereits ein paar Baobabs bewundern, aber besonders spektakulär ist ein Ausflug zur berühmten “Allée der Baobabs“. Die Baobabs sind Wahrzeichen und Symbol der grossen Insel. Das sieht man oft in Filmen, Dokumenten, Bildbänden oder Urlaubsalben. Wer ein besonders schönes Fotomotiv sucht, muss unbedingt diese “Strasse der Baobabs“, die etwa 12 km an der RN 8 nördlich von Morondava entfernt liegt, besuchen. Bereits unterwegs erlebt man einen unvergesslichen Moment, denn die Landschaft gehört zu den schönsten und bizarrsten: Nach einer spektakulären Kulisse von Reisfeldern und Teichen mit wilden Seerosen tauchen majestätisch am Horizont die ersten, teils Jahrhunderte alten Baumriesen, die Baobabs auf.

Die “Baobab-Allee“ erstreckt sich über einen etwa 260 m langen Abschnitt der Sandpiste. Die 20 bis 25 Meter hohen Baobab-Exemplare sind in majestätischer Formation beidseits der staubigen Piste aufgereiht. Das ist nichts anders als eine Laune der Natur! Früher befand sich hier noch ein ganzer Baobabwald, aber wegen der Brandrohdung sind leider nur einige wenige Exemplare geblieben, die später zum “Wahrzeichen von Madagaskar“ geworden sind.

Etwas weiter und abseits der Piste laden noch die “liebenden Baobabs“ oder “Baobabs amoureux“ zu einem Besuch ein. Es handelt sich um zwei Bäume, die umeinander herum gewachsen sind und sich umschlungen halten und so ihrem Namen gerecht werden. Idealerweise verlegt man den Besuch in die Abendstunden, bei Sonnenuntergang gibt dieser Ort wunderschöne Fotomotive. Das Sonnenlicht taucht dann die Bäume in ein rötliches Licht oder sie ergeben gegen den eindunkelnden Himmel eine besonders schöne Silhouette.

Morondava und Umgebung
Eine andere Attraktion für die Touristen in der Gegend von Morondava sind die traditionellen „Sakalava-Gräber“. Sie befinden sich etwa 12 km von der Stadt entfernt beim Dorf Marovoay. Die Sakalava Gräber sind rechteckig aus Holz gebaut, etwa 4 m lang und 2 m breit. Die Besonderheit dieser Gräber ist, dass an jeder Grabesecke verschiedene wertvolle und kunstvoll geschnitzte Holzstelen mit verschiedenen Szenen oder Personen stehen. Manchmal sind es sehr erotische Skulpturen, die im Zusammenhang mit dem Leben des Verstorbenen stehen. Leider wurden viele der schönsten Skulpturen in die 1980er Jahre gestohlen und an Kunstsammler im Ausland verkauft. Daher muss man von einem ortkundigen Guide begleitet werden, um noch authentische Gräber mit wirklich alten Skulpturen zu finden. Natürlich erklärt der Guide auch die Bedeutung der verschiedenen symbolischen Grabkunstwerke.

Etwa 50 km südlich von Morondava entfernt liegt der Nationalpark Kirindy-Mitea, ein beliebtes Ausflugsziel in der Umgebung. Der Nationalpark erstreckt sich über etwa 722 km² und wurde 2006 für Besucher eröffnet. Er umfasst zwei Vegetationstypen: das Trockenwaldgebiet im Hinterland und der südliche Dornenwald. Der Park von Kirindy-Mitea bietet eine grosse Biodiversität an. Hier tummeln sich die Katta-Lemuren und andere Säugetiere. Im Park sind verschiedene Vogel- und Reptilienarten beheimatet. Die seltenen Rosa-Flamingos kann man hier gut beobachten. Besonders die Ufer der beiden Seen Ambondro und Sirave ist ein wahres Paradies für Vogelkundler. Hier sieht man die vom Aussterben bedrohte Bernier-Ente. Der Park zählt um die 182 Pflanzenarten, unter ihnen findet man auch Mangroven und natürlich die berühmten Baobabs.

Wer nach einem traumhaften Strand und Sonne sucht, sollte unbedingt den schönen Strand von Kimony, der nur einige Kilometer von Morondava entfernt liegt, besuchen. Baden, Schnorcheln, Tauchen sind hier möglich. Besonders im Oktober hat man den riesigen Strand für sich. Da der Ort über keine Einkaufsmöglichkeit verfügt, muss man genügend Proviant und Trinkwasser und ebenso Sonnenschutz und Sonnensegel mitbringen.

Januar 2021, geschrieben von Fanasina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Vatomandry – Mahanoro

2680 – Vatomandry – Mahanoro

Die mittlere Ostküste von Madagaskar ist etwas schwierig zu bereisen. Strasse und Wasserwege lösen sich ab. Vatomandry ist ein vergessener Ort an der Ostküste von Madagaskar. Fischerdorf, Durchgangsdorf, Ort für Markt und Handel.


Von der Hauptstadt Antananarivo fährt man 220 km auf der kurvigen RN 2 bis Antsapanana, wo es täglich einen grossen Früchte- und Handwerksmarkt gibt. Da findet man exotische Früchte wie chinesische Litschis, Kokosnüsse, Zimt, typische Bananen, Sternfrüchte, Ananas. Dort biegt die RN 11a nach Vatomandry (55 km) ab.

Vatomandry liegt etwa 150 Kilometer südlich der Hafenstadt Tamatave und liegt auf einem Landstreifen zwischen dem Meer im Osten und dem Pangalanes-Kanal im Westen. Das Dorf war schon immer ein Reiseziel der Madagassen vom Hochland, denn es ist ein ruhiges Dorf und der nächstgelegene Ort am Meer, nur 300 km von der Hauptstadt Antananarivo entfernt.

Vatomandry ist ein freundliches Fischerdorf an der Ostküste Madagaskars. Der ursprüngliche Name von Vatomandry ist “Añalambahy“ und besteht aus zwei Wörtern: “Ala“ (Wald) und “Vahy“ (Lianen), wörtlich bedeutet dies “im Wald, wo es viele Lianen gibt“. Das Wort beschreibt den dichten Tropenwald an der Ostküste von Madagaskar von damals.

Nach der Legende wurde das Dorf im 17. Jahrhundert von einem König namens „i Mandry“ gegründet. Als er die zwei kleinen steinernen Inseln etwa 100 Meter vor der Küste sah, sagte er, dass diese Steine i Mandry gehörten „Vaton’i Mandry“. (“Vato“ oder Stein und “Mandry“ Name des Königs.

Im Betsimisaraka-Dialekt bedeutet das Wort “Mandry“ auch schlafen, so gibt es auch Leute, die die Stadt “schlafende Felsen“ nennen.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Vatomandry – Mahanoro
Ursprünglich waren die „Tsitambala“ (“nicht in einem Zaun eingeschlossen“) oder die “Tsikoa“ (die, die nicht stürzen“) eine eigene ethnische Gruppe, die im Süden der Hafenstadt Toamasina lebten. Nach der Vereinigung von Ratsimilaho (einer der Könige der Betsimisaraka) und Nachfahren des Piraten Thomas White wurden sie zur ethnischen Gruppe der Betsimisaraka gezählt, bekamen aber den Namen “Betanimena“ (“viel rote Erde“).

Das Dorf ist das Ziel der vier bis fünf tägigen Trekkingtour von Anosibe An’ala bis Antanambao Manampotsy (ca. 45 km südwestlich von Vatomadry). Diese Trekkingtour wird nur von PRIORI organisiert. Sie erlaubt den Besuchern, die Sitten, die Kultur und das tägliche Leben kennen zu lernen und auch einen engen Kontakt mit den Bewohnern der ethnischen Gruppe der Betsimisaraka zu erleben. Die schmalen Wege, auf denen man auf dieser Tour geht, führen zu abgelegenen Dörfern weit entfernt von der Zivilisation.

Rund 70 km südlich von Vatomandry liegt das Dorf Mahanoro. Die Strasse RN 11a ist zwar asphaltiert, ist aber wegen des Regens mit vielen Schlaglöchern gespickt.

Der Name besteht aus „maha“ (wer kann) und „noro“ (magisches Wort), er wurde als “Vorzeichen des Glücks“ bei der Beschneidungszeremonie der Knaben verwendet.

Im Dialekt bedeutet Mahanoro auch „Mahasalamana“ (was dich heilen lässt). Auf einem Hügel, etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, nach der grossen Brücke über den Pangalanes-Kanal, befindet sich eine Quelle, die niemals austrocknet. Nach mündlicher Überlieferung werden die Kranken durch das Trinken aus dieser Quelle geheilt. Wenn man Zeit hat für ein kurzen Spaziergang, lohnt es sich, zu diesem Aussichtpunk zu wandern. Von hier hat man einen Blick auf den Indischen Ozean und in die Umgebung.

Vatomandry – Mahanoro
Mahanoro ist ein friedliches und nettes Dorf, es beschreibt perfekt das tägliche Leben der Bewohner der Ostküste und hat einen sehr farbenfrohen und lebhaften täglichen Markt. Die frisch gefangenen „Bichika“ (bichiques) oder “Vily Olitra“ kann man in einem Restaurant am Meer geniessen: die nur einen Zentimeter langen Jungfische sind eine kulinarische Spezialität der Region.

Farbenfrohe Kunsthandwerks-Artikel werden von den Betsimisaraka mit Sorgfalt hergestellt. Es sind Produkte aus Rafia, Rabane, Steinen und Holz. Matten, Körbe, Hüte, Handtaschen, Sandalen, Dekorationsgegenstände: madagassische Handwerkskunst nimmt viele Formen an.

Mahanoro ist auch der End- oder Startpunkt einer interessanten Bootsfahrt auf dem teilweise natürlichen, teilweise künstlichen Kanal von Pangalanes bis Mananjary. Auf dieser Tour kann man unterwegs Vanilleplantagen oder Fischerdörfer besuchen und das Alltagsleben der Leute beobachten.

Vatomandry – Mahanoro
Der erste Tag der Fahrt über den Pangalanes-Kanal endet im Dorf Nosy Varika. Dieses Dorf liegt zwischen Kanal und Ozean. Hier gibt es sehr viele Tabu (Fady), vor allem darf man keine Lemuren essen. Der Ort war früher von Regenwald bedeckt, aber je mehr Menschen hierher kamen, desto mehr wurde die Natur zerstört. Heute kann man den richtigen Regenwald erst etwa 100 km im Landesinnern finden.

Das Dorf ist der Zielpunkt einer Trekkingtour vom Hochland bis zur Ostküste Madagaskar. Während dieser Tour durchquert man den Regenwald von Marolambo, wo sich mit dem Sakaleona der höchste Wasserfall von Madagaskar mit ca. 120 m Höhe befindet. Man marschiert durch viele Dörfer, trifft und diskutiert mit den Bewohnern und zum Schluss gibt es eine Fahrt in einem Unimog und einem Motorboot.

In Nosy Varika kann man jeden Morgen den Markt besuchen, man kann eine Pirogenfahrt bis zum Indischen Ozean machen und hier das Picknick einnehmen. In Nosy Varika kann man den lokalen Frauenverein (VNM oder Vehivavy Nosy Varika Miray) besuchen, der eine kleine Weberei für Raphiafasern betreibt. Die Frauen stellen Säcke, Hüte und andere Sachen her,

Januar 2021, geschrieben von Michaël, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Antsirabe – Morondava

2800 – Antsirabe – Morondava

Wir nehmen Abschied von der “Stadt der Edelsteine“ und setzen unsere Entdeckungsreise vom Hochland zur Westküste fort.


Unsere heutige Etappe führt uns von Antsirabe zur kleinen malerischen Stadt Morondava, die sich etwa 530 km von Antsirabe entfernt befindet. Wir fahren also von rund 1400 Metern über Meer hinunter zur Meeresküste. Von den Weinbergen um Antsirabe zu den Baobabs im Menabe.

Wir verlassen die Thermalstadt und fahren auf der Nationalstrasse RN 34 Richtung Westen. Ein Teil dieser Nationalstrasse, die Antsirabe mit Morondava verbindet, wurde 1988 neu hergerichtet, so ist der erste Streckenabschnitt bis zum Ort Miandrivazo noch asphaltiert und gut befahrbar. Der weitere Abschnitt ab Miandrivazo bis Mahabo und Befotaka ist allerdings bereits in so schlechtem Zustand, dass wir langsam und vorsichtig fahren müssen. Deswegen dauert die direkte Autofahrt ab Antsirabe nach Morondava etwa 9 Stunden, je nach den Pausen die wir unterwegs einlegen.

Unterwegs erhalten wir einen Eindruck über die Lebensweise der Dorfbewohner. Entlang der Hauptstrasse reihen sich die typischen Hochlandhäuser aus Ziegelsteinen mit farbfrohen Holzbalkonen. Meist sind sie noch mit Gras oder Reisstroh bedeckt. Kleine Epicerien (Kleinkrämerläden), wo fast alle benötigten Lebensmittel verkauft werden, bieten in den Dörfern Grundbedürnisartikel feil. Auch Garküchen, Metzgereien mit frischem, fettem Zebu- und Schweinfleisch und Wurst, liegen direkt an der Strasse. An den Holzbalkonen hängen Maiskolben zum Trocknen und auf dem Hof sind die stärkehaltigen Nutzpflanzen wie Reis, Maniok oder Soja auf Bastmatten zum Trocken ausgelegt.

Antsirabe – Morondava
Dieser Streckenabschnitt bietet viel an landschaftlicher Schönheit. Antsirabe und seine Umgebung sind ein vulkanisches Gebiet und somit sehr fruchtbar. Die grünen Reisfelder gehören wie überall auf dem Hochland zum Landschaftsbild. Auch Obst- und Gemüsefelder prägen die wunderschöne Vulkanlandschaft. Kinder und Frauen sitzen unter ihren Sonnenschirmen am Strassenrand und versuchen die verschiedenen frischen Produkte wie leckere Orangen, süsse Pfirsiche, reife Äpfel und Birne, sowie Tomaten, Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln und verschiedene Kräuter den vorbeifahrenden Autofahrern zu verkaufen. Erstaunlich, aber hier in Antsirabe gedeihen Reben und wird Wein gekeltert.

Etwa 22 km westlich von Antsirabe taucht das malerische Dorf Betafo (wörtlich “wo es viele Dächer gibt“) auf. Nach einer Legende sind die Bewohner in diesem kleinen Hochlanddorf Nachkommen der “Vazimbas“, der “Ureinwohner“ Madagaskars, deren Herkunft wissenschaftlich noch nicht geklärt ist. Die breite Strasse führt uns direkt zum kleinen Marktplatz. Der Treffpunkt der Bauern auf diesem bunten Markt findet montags statt, hier verkaufen sie ihre Landwirtschaftsprodukte. Auf den zahlreichen Verkaufsständen sehen wir fast alles, was man im Alltag braucht: frisches Gemüse, Früchte in allen Variationen, Kräuter und Medizinpflanzen, Geflügel und fertig gekochte Gerichte. Aber auch Kleider und Schuhe, Geräte und Werkzeuge.

Am südlichen Rand des Dorfes liegt eine grosser Kirchenbezirk mit einer imposanten Kirche mit zwei Türmen. Es ist die erste Kirche, die die lutherianischen Missionare aus Norwegen Ende des 19. Jahrhunderts bauten.

Lohnenswert ist auch eine kurze Pause am Kratersee Tatamarina einzulegen, von wo aus wir einen herrlichen Blick über die weite Eben haben. Je nach Programm können wir noch die Wasserfälle von Antafofo besichtigen. Diese idyllischen Wasserfälle befinden sich etwa drei Kilometer ausserhalb von Betafo, inmitten einer vulkanischen Landschaft und üppigen Reisfeldern. Erloschene Kraterkegel und durchbrochene Vulkankrater sind zu sehen.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Antsirabe – Morondava
Nach diesem erlebnisreichen Zwischenstopp setzen wir unsere Reise fort. Plötzlich verändert sich die Landschaft! Wir durchfahren die zentrale Hochebene mit ihrer trockenen Landschaft. Das feuchte, fruchtbare Vulkangebiet des Hochlandes ist weiten Weideflächen in nahezu unbewohnter Hügellandschaft gewichen. Der Boden ist ausgeschwemmt und erodiert, kein Wald wächst darauf. Es sieht eher aus wie eine Grassteppe mit vielen Hügeln durchsetzt. In den kleinen Nebentälern fliessen einigen Flüsschen, hier ist es etwas feuchter und so wird überall, wo möglich, Reis angebaut.

Nachdem wir den nächsten Ort Mandoto erreicht haben, befinden wir uns nicht mehr im Land der Merina- und der Betsileo-Volksgruppen, sondern bereits im Land des Sakalavavolkes. Mandoto bedeutet wörtlich übersetzt “wo es schmutzig ist“. Doch anders als der Name vermutet lässt, verfügt dieser Ort über viele kleine, saubere madagassische „Hotely“.

Trotz der Kargheit der Landschaft ist das Panorama eindrucksvoll. Die Fahrt geht über grasige Bergkuppen; es sind die letzten Ausläufer des Bongolava-Massivs. Reisfelder sehen wir kaum noch, eher wechseln sich hier erodierte Berge mit weiten Graslandschaften ab. Das nächste kleine Dorf auf diesem Streckenabschnitt heisst Dabolava. An einem kleinen Fluss versuchen zahlreiche Goldwäscher, darunter Frauen und auch Kinder, ihr Glück. Dank des vulkanischen Gesteins werden hier das gelbe Edelmetall, aber auch Fossilien und versteinerte Muscheln gefunden. Es ist wirklich eine mühselige Arbeit: Männer und Kinder schaufeln im Fluss den Sand und die Frauen waschen ihn in hölzernen Goldpfannen aus.

Nach 245 km gelangen wir in die nächste, grosse Stadt Miandrivazo (wörtlich übersetzt “ich erwarte eine Frau“). Woher kommt dieser mysteriöse Name? Es gibt unterschiedliche Versionen: Während der Merina-König Radama I. seine Eroberungszüge im frühen 19. Jahrhundert gegen einen Sakalava-König führte, hatte er viele Krieger verloren und machte deshalb aus politischen Gründen die schöne Sakalava-Prinzessin Rasalimo zur seiner 12. Frau, damit der Sakalava-König auf einen Verteidigungskrieg verzichtete. Nach einer anderen Version nahm der machthungrige Radama I. die Prinzessin Rasalimo als Geisel, aber er verliebte sich in sie und heiratete sie schliesslich. Der Sakalava-König machte dann sein Königreich zu einem Teil des Königshauses des Merina-Volkstammes. Radama I. wartete in Miandrivazo auf seine Braut. Darum wurde dieser Ort “Miandrivazo“ genannt.

Schon einige Kilometer vor Miandrivazo wird die Landschaft wieder grün. Überall am Strassenrand wachsen viele Bäume, Bambus und selbst Mangroven. Die Stadt Miandrivazo liegt malerisch am Fusse der Berge am Ufer des Fluss Mahajilo, einem grossen Zufluss des noch viel mächtigeren Tsiribihina. Durch seine Lage in einem Tal zwischen dem Bemaraha-Plateau im Westen und dem Bongolava Massiv im Osten gehört Miandrivazo zu den heissesten Orten Madagaskars. Hier ist auch die beste Zeit, sich die Mittagspause zu gönnen, denn hier finden wir zahlreiche Hotelys und Restaurants.

Antsirabe – Morondava
Miandrivazo ist der Ausgangspunkt für die erlebnisreiche und abenteuerliche Flussfahrt auf dem Tsiribihina-Fluss bis Belo sur Tsiribihina. Diese Fahrt gibt uns die Möglichkeit, in direkten Kontakt mit den Einheimischen zu treten. Tsiribihina heisst wörtlich übersetzt “wo man nicht ins Wasser springt“, da dieser rote Fluss von Krokodilen bewohnt ist! Mit Hilfe der ortskundigen Guides ist die Beobachtung der Krokodile, die sich auf den Sandbänken sonnen, eines der Highlights auf dieser Flussfahrt. Die Landschaft beeindruckt immer wieder: mit dem herrlichen Wasserfall Anosin’ Ampela, den endemischen Heilpflanzen, den Baobabs und mit verschiedenen Plantagen. Die Fahrt durch eine Schlucht mit Grotten – eine riesige Wand aus Felsen mit zahlreichen Höhlen, in denen unzählige Fledermäuse und Flughunde zuhause sind – gehört zum Höhepunkt dieser Expedition. Die Beobachtung von zahlreichen Vögeln, Lemuren, die in den Baumwipfeln herumspringen, macht diese Bootsfahrt noch erlebnisreicher! Zelt mit Moskitoschutz, Taschenlampe und Schlafunterlage sind für den Trip unentbehrlich.

Die folgenden 166 km der Strasse ab Miandrivazo in südlicher Richtung nach Malaimbandy ist leider nicht mehr gut befahrbar. Diese Strasse wurde zwar in den 80er Jahren renoviert, aber die schweren Überschwemmungen während der Regenzeit und die heftigen Zyklone haben sie wiederholt beschädigt. Von Miandrivazo führt die Nationalstrasse entlang des Flusses Mahajilo und zahlreichen kleinen Seen, wie dem See “Malaizohari“ oder “der See, der keine Männer mag“. Wie sein Name schon sagt, dürfen Männer hier nicht schwimmen. Zahlreiche Fischer sollen darin schon umgekommen sein.

Je weiter wir in Richtung Westküste fahren, desto wärmer und feuchter wird die Luft. Wir passieren etliche Brücken und Flussarme, in denen die Kinder der nahegelegenen Dörfer fröhlich spielen und schwimmen. Die Frauen waschen im Fluss die Kleider und erzählen den letzten Tratsch aus dem Dorf. Die Sakalava-Männer fahren mit ihren kleinen Einbäumen auf dem Fluss und versuchen, ihr Abendessen zu fangen. Ein idyllisches Bild, wie so oft in Madagaskar.

Antsirabe – Morondava
Weiter verläuft die Piste durch Mango- und Tabakplantagen. Die Gegend von Marolefo (bedeutet “viele Speere“) und Malaimbady ist sehr bekannt für ihre Tabakplantagen. Die erstklassigen Tabakqualitäten werden ins Ausland exportiert und oder in der Marke Mélia zu madagassischen Zigaretten verarbeitet. Nach ein paar Kilometern Fahrt tauchen schon die ersten Palmenarten wie die Badika-Palmen auf, aber auch die heiligen Tamarindenbäume, deren Früchte sehr reich an Vitamine C sind. Überall am Rand der sandigen Piste gedeihen die Jujubier-Bäume, die die extreme Trockenheit ertragen können und leider die heimische Vegetation verdrängen. Zebus fressen ihre Früchte und verbreiten so die Samen.

Ab dem kleinen Dorf Malaimbandy folgen wir der RN 35 Richtung Morondava. Mailambady heisst so viel „ich mag keine Lügen“. Eine Legende erklärt die Entstehung des Namens von Malaimbandy. Der König Radama I. hörte von der Schönheit eines Mädchens im Westen seines Reiches und beschloss, sie zu heiraten. Der König erklärte ihr, dass er sie zur Frau nehmen wolle, aber das Mädchen war gar nicht begeistert und antwortete ihm ehrlich: „Ich mag keine Lügen!“

Dieser Streckenabschnitt ab Malaimbandy bis Morondava ist wieder asphaltiert. Die Vegetation wechselt erneut, denn die Reste von trockenen Primärwäldern unter dem Schutz des WWF prägen die Landschaft. In Mahabo (bedeutet “heiliger Ort“), der ehemaligen Hauptstadt des Sakalava-Reiches, liegt ein Stausee, der mit Hilfe eines ausgeklügelten Kanalsystems das gesamte Agrarland der Umgebung, die Reisfelder und die Stadt Morondava mit Wasser versorgt.

In diesem kleinen Ort befinden sich die schönsten Königsgräber der Sakalava-Könige. Von Mahabo aus sehen wir schon fast das Meer. Über weite Strecke durchqueren wir ein fruchtbares Agrargebiet mit Zitrus-, Erdnuss-, Tabak- und Zuckerrohrplantagen. Und wir treffen auf die ersten Baobabs, die sich mächtig über die Landschaft erheben – und doch zierlich und schlank wirken. Danach tauchen schon bald die ersten Kokospalmen auf. Direkt am Ortseingang von Morondava heissen uns zwei Baobabs rechts und links der Strasse herzlich willkommen, sie bilden das “Tor von Morondava“.

Endlich gelangen wir in die Hafenstadt Morondava mit einem lebhaften Mark im Stadtzentrum, wo alle landwirtschaftlichen Produkte, die wir unterwegs gesehen haben – auch wilder Honig und gepökelter Fisch – zum Verkauf angeboten werden. Morondava, mitten im “Land der Baobabs“, ist auch Ausgangspunkt für verschiedene erlebnisreiche Ausflüge in die wunderschöne Natur mit endemischen Pflanzen und Tieren und auch, um das geologische Wunder, die “Tsingy von Bemaraha“ zu entdecken.

Januar 2021, geschrieben von Fanasina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Berenty Reservat

2720 – Berenty Reservat

Das Berenty Reservat ist eines der bekanntesten privaten Naturschutzgebiete von Madagaskar.


Es liegt inmitten von Sisalplantagen etwa 85 km westlich von Fort Dauphin zwischen Ambovombe und Amboasary in einer regenarmen Region mit arider und karger Landschaft. Wegen seiner grossen Anzahl an typischen endemischen Tieren und Pflanzen ist dieses Reservat sehr beliebt. Der Sonnenaufgang am Mandrare-Fluss ist ein unvergessliches Erlebnis.

Das Berenty-Reservat mit einer Fläche von 250 Hektaren wurde im Jahr 1936 von der französische Pflanzerfamilie de Heaulme gegründet, aber erst im Jahre 1980 für Besucher geöffnet. Das Reservat ist besonders berühmt wegen seiner Lemuren, den Vogelarten und den vielen Pflanzen. Es ist eigentlich der beste Ort, um Lemuren zu erleben und ist darum ein Paradies für Fotografen. Ornithologen und Forscher aus aller Welt wie den USA, Europa, Japan und Australien kommen hierher, um die berühmten Primaten zu untersuchen. Beispielerweise hat die Primatologin Alison Jolly hier viel geforscht und darüber publiziert.

Berenty Reservat
Hier leben verschiedene Arten, die tanzenden Sifakas auf der roten Lateriterde, die Kattas und die Maus- und Wieselmakis, die Braunen Makis, die Rotstirnmakis usw. Die Sifaka gehören zu den grössten Sprungakrobaten, denn sie können mit ihren langen Beinen und den kurzen Armen im Trockenwald bis zu sechs Meter von Baum zu Baum springen. Die Larvensifakas sind auch unter dem Namen “tanzende Lemuren“ bekannt, da sie auf dem Boden, fast aufrechtstehend, auf zwei Beinen tanzen. Ihr Lebensraum sind hohe Bäume und Didiereaceen. Die Sifakas fressen keine Bananen, sondern ausschliesslich Blätter. Die Braunen Lemuren sind an die Menschen gewöhnt und springen häufig von Stamm zu Stamm durch den Wald.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


In Berenty gibt es eine grosse Zahl von alten Tamarindenbäumen, sie sind die Lieblingsbäume der Kattas. Die Kattas oder Ringelschwanzmakis sind die Stars im Berenty Reservat. Die Kattas unterscheiden sich von den anderen Lemuren durch ihren schwarz-weiss geringelten Schwanz und ihre lustige Gesichtszeichnung. Die Kattas sind untereinander sehr gesprächig und neugierig. Sie sind die Lieblinge der Touristen, denn sie steigen von den Bäumen herab, um die Besucher zu treffen. Oft versuchen dann die Besucher, ihre Sprache nachzuahmen.

Neben den Kattas und Sifakas kann man auch nachtaktive Lemuren wie Mausmakis (Microcebus murinus) und die Wieselmakis (Lepilemur leucopus) beobachten, die sich in Baumhöhlen aufhalten. Die Mausmakis findet man vor allem im südöstlich an den Galeriewald angrenzenden Dornenwald.

Berenty Reservat
Im Reservat findet man auch viele Vogelarten: Bussard, Fliegenschnäpper, schwarze Papageien. Ausser Lemuren und Vögeln sind auch verschiedene Chamäleonarten zu entdecken. Das Reservat beherbergt ebenfalls Schildkröten, Nilkrokodile und Schlangen. Im botanischen Garten sind natürlich viele endemische Pflanzenarten zu finden.

Rings um das Reservat befinden sich riesige Sisalplantagen. Es lohnt sich, die Sisalfabrik zu besuchen. Hier befindet sich die älteste Dampfmaschine in Madagaskar. Inmitten der Sisalplantagen findet man uralte Baobabs (Adansonia grandidieri). Ausser Sisal gibt es hier in diesem trockenen Gebiet die typischen Sukkulenten des Südens wie Decarya madagascariensis, Didierea madagascarirnsis und Alluaudia dumosa und Pachypodien.


siehe auch den Hintergrundbeitrag
Berenty: Naturpark und Privatreservat in Madagaskar


Man kann auch noch das Arembelo-Museum besuchen. Es handelt sich um ein informatives Museum über die Lebensweise des Antandroy-Volksstamms (“Leute aus dem Dornenland“) mit den typischen Hütten, Kochstellen, Kleidung, Musikinstrumenten und vielen beschrifteten Fotos.

Das Berenty Reservat ist ein faszinierender Ort. Hier befinden sich eine gehobene Unterkunft mit gutem Restaurant und das Arembelo-Museum. Der Besuch des Reservats ist als Tagesausflug möglich, aber ein mehrtägiger Aufenthalt im Park ist wesentlich angenehmer, man kann dann seine ganze Vielfalt kennen lernen. Die Buchung der Unterkunft im Voraus ist zwingend.

Januar 2021, geschrieben von Koloina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Fort Dauphin und Umgebung

2710 – Fort Dauphin und Umgebung

Die Stadt Fort Dauphin liegt auf einer Halbinsel in der Region von Anosy im Südosten Madagaskars.


Mit dem Flugzeug ab Antananarivo oder ab Tuléar ist Fort Dauphin leicht erreichbar. Mühsamer ist die Erreichbarkeit über die Strasse, denn die Nationalstrassen nach Fort Dauphin sind alle in sehr schlechtem Zustand. Die Lage dieser schönen Stadt lädt zu einem Besuch ein: sie ist von drei Seiten vom Meer und von zahlreichen wunderschönen Stränden umgeben.

Neben Diego Suarez, ganz im Norden, ist auch Fort Dauphin, ganz im Süden, eine reizvolle Stadt. In diesem Gebiet herrscht wegen des Meereswindes und der umliegenden Gebirgsketten ein angenehmes Klima mit genügend Niederschlag. Daher ist Fort Dauphin ein beliebter Besuchsort, sowohl für Gäste aus dem Ausland wie auch für die Madagassen selbst.

Der ursprüngliche Name dieser schönen Stadt ist Toalagnaro oder Tolanaro. Aber seit dem ersten Kolonialversuch der Franzosen im Jahre 1642 trägt die Stadt den Kolonialnamen Fort Dauphin: Im Auftrag der Ostindiengesellschaft, auf Madagaskar eine Kolonie zu gründen, hatten die Franzosen zuerst in der Bucht von Ste. Luce, die etwa 50 km nördlich von Fort Dauphin liegt, geankert. Nach wenigen Monaten waren einige Franzosen an Malaria gestorben und sie entschieden sich, zur Bucht Tolanaro umzuziehen. Heute ist Sainte Luce (Ste. Luce) ein traumhafter Badestrand mit weissem Sand.

Fort Dauphin und Umgebung
Die neue grosse Bucht lag für die Franzosen sehr günstig, denn der ständige Wind vom Meer verhinderte die Ausbreitung der Malaria. So errichteten sie eine Festung auf der strategisch günstigen, felsigen Halbinsel. Die Siedlung nannten sie Fort Dauphin zu Ehren des französischen Thronfolgers und späteren Königs Ludwig XIV. Dieser erste Kolonisierungsversuch scheiterte jedoch, denn die Franzosen jagten Sklaven und verkauften sie nach Mauritius. Deswegen wurden sie von den Einheimischen massakriert und verjagt.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Bereits 1674 kehrten die Kolonisten zurück und versuchten zunächst, eine gute Beziehung mit der hier lebenden Antanosy-Volksgruppe aufzubauen. Nach und nach nahmen die Franzosen jedoch das Land der Antanosy in Besitz und verkauften die einheimische Bevölkerung wiederum als Sklaven nach Mauritius. Der Konflikt war vorprogrammiert. Die Einheimischen töteten viele Kolonisten und versuchten, ihre Festung zu stürmen. Die Überlebenden flohen hinter die befestigten Mauern, bis sie endlich mit dem Segelschiff „Blanc Pigeon“ flüchten konnten.

Später wurde Fort Dauphin ein beliebter Stützpunkt von Piraten, die Schiffe auf den Handelswegen nach Indien überfielen. Die Seeleute konnten sich in der Region leicht mit Lebensmitteln eindecken. Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Fort Dauphin rasant zu einer bedeutenden Stadt, vor allem wegen den zahlreichen Sisalplantagen. Im Jahr 1975 erhielt die kleine Kolonialstadt ihren madagassischen Namen Tolagnaro, Tôlanaro oder Taolanaro zurück. Der Kolonialname ist aber auch heute noch sehr populär.

Fort Dauphin und Umgebung
In Tolanaro lebt der Volkstamm der Antanosy, was wörtlich übersetzt “die auf der Insel leben“ heisst. Das Volk Antanosy kam ursprünglich aus der Gegend von Bezaha bei Tuléar. Es hatte seinen angestammten Ort verlassen, um der Herrschaft des Volksstammes der Merina zu entgehen. Ein Teil der Antanosy sind aber auch Nachfahren der afrikanischen oder melanesischen Einwanderer. Deswegen zeigen ihre Bräuche starke arabische Einflüsse und sie haben Kenntnisse über die Astrologie und die Naturmedizin. Heute leben sie vom Fischfang, der Rinderzucht und der Landwirtschaft wie dem Maniok- und Reisanbau. Wie alle Ethnien in Madagaskar haben auch die Antanosy ihre eigenen Sitten und Bräuche: eine sichtbare Tradition ist für sie zum Beispiel, dass die Männer nur Zebus als Brautgeld für die Frauen schenken dürfen. Es ist für sie auch normal, dass die Männer mehrere Frauen haben.

Die Ruinen des Forts haben die lokalen Behörden in Fort Dauphin inspiriert, ein historisches Museum zu gründen. Wer sich für die Geschichte der Stadt interessiert ist, sollte also unbedingt das Museum Anosy im “Fort Flacourt“ besuchen. Im Museum wird die Geschichte und Kultur des Volksstammes Antanosy, sowie die Geschichte des Forts, welches 1643 unter Gouverneur Flacourt gegründet wurde, erklärt.

Landschaftlich hat die ursprünglich vulkanische Bucht viel zu bieten. Beim Stadtrundgang bewundert man die grüne Bergkette im Hintergrund. Wegen des fruchtbaren Umlandes besitzt Tolanaro einen lebendigen und reich mit Gemüse und Obst gefüllten Markt. Auf den bunten und farbfrohen Märkten “Bazaribe“ und “Bazarikely“ findet man verschiedene Verkaufsstände mit reifen und frischen Mangos, Ananas, Papayas, Kokosnüsse, Jackfrüchte, Litschis, Orangen, Mandarinen, Bananen. Fort Dauphin ist wirklich ein wahres Früchte-Paradies!

Fort Dauphin ist Ausgangspunkt zu zahlreichen Ausflugszielen in der näheren Umgebung.

Neben der Ruine der militärischen Festung während der Kolonialzeit, die bis heute noch in der Bucht von Fort Dauphin zur Besichtigung einlädt, hat diese ehemalige Kolonialstadt eher wenige spektakuläre Sehenswürdigkeiten. Besuchenswert ist das “Fort der Portugiesen“ auf der Ilôt Portugais, die sich etwa 10 km südwestlich von Fort Dauphin befindet. Der historische Ort ist per Boot oder per Piroge mit den Fischern entlang des Sees „Vinanibe“ erreichbar. Vor den Franzosen versuchten zunächst die Portugiesen hier eine befestigte Siedlung zu errichten. Diese Festung ist das älteste von Europäern erbaute Gebäude Madagaskars. Auf der kleinen Insel befinden sich viele Gräber der ersten Portugiesen, die hier in Fort Dauphin um 1504 ankamen. Die Ruine des Forts, auch “Tranovato“ genannt (was wörtlich „Haus aus Stein“ heisst), zeugt noch heute von der damaligen Anwesenheit der Portugiesen. Heute leben auf der Insel einige einheimische Familien mit ihren Rinderherden.

Die Domaine de la cascade, ein etwa 9 km westlich vom Stadtzentrum Fort Dauphins entfernt liegender privater Naturpark, ist berühmt für seine Obstplantage. Die üppige Vegetation, die Baumschule und besonders ein idyllischer Wasserfall machen diesen Naturpark zu einem kleinen Paradies. Hier hat man die Auswahl, ob man eine Wanderung durch den privaten Park unternimmt oder einfach ein erfrischendes Bad nimmt.

Sehenswert ist auch der bis auf 529 m über dem Meeresspiegel aufsteigende Hausberg, Pic Saint Louis. Dieser liegt etwa zwei Kilometer ausserhalb der Stadt in Antanifotsy. Es ist sinnvoll, die Wanderung in den frühen Morgenstunden in Angriff zu nehmen, um die Mittagshitze bergauf zu vermeiden. Beim Aufstieg auf den Pic Saint Louis kann man die berühmten “Ravinala“ oder “Ravenala madagascariensis“, den “Baum der Reisenden“, sowie andere in Madagaskar endemische Pflanzen, wie Aloen und Orchideen bewundern. Der ca. 90-minütige Aufstieg wird belohnt mit einem grossartigen Rundblick auf die Stadt, das Fischerdorf Evatraha und über die Bucht von Lokaro.

Bedingt zu empfehlen ist der Besuch des botanische Gartens Saiady. Er wird vor allem botanisch interessierte Reisenden interessieren. Diese private Naturanlage erstreckt sich über einen Hügel mit etwa 35 ha Fläche auf der RN 12a etwa 10 km nördlich der Stadt. Die artenreiche Vegetation des südlichen Madagaskars, wie der Baum der Reisenden, Palmen, Orchideen, Nepenthes madagascariensis (fleischfressende Kannenpflanzen), Pachypodien, Palisander, Bambus, Baobabs, Didieraceen, die Pflanzen des Trockenwaldes, gedeihen hier in der wenig gepflegten Gartenanlage. Daneben tummeln sich hier im Freien auch verschiedene Lemuren wie Sifakas, Varis, Makis, und Katta. Auch Krokodile, kleinere Reptilien und Vögel kann man hier beobachten.

Eine Wandertour durch das Nahampoana Reservat ist ein wunderschönes Erlebnis für Naturfreunde. Dieses etwa sieben Kilometer vom Stadtzentrum liegende Reservat wurde im Jahr 1990 gegründet. Auf einem etwa 50 ha grossen Gelände tummeln sich zahlreiche Lemuren, Reptilien, darunter sogar Schildkröten und viele Vogelarten. Beim Besuch lernt man natürlich auch die vielfältige Vegetation des Südens kennen. Ein Tagesausflug zum privaten Reservat von Nahampoana ist sehr lohnend, es ist jedoch auch möglich, eine Nachtwanderung durch das Reservat zu unternehmen.

Die Stadt verfügt über einige schöne weisse Strände mit zahlreichen luxuriösen Hotels. Die schönsten Strände findet man am Ende der Schiffswrackbucht und in der “Baie de Gallion“ oder “Galionsbucht“, die aus zwei Traumstränden besteht: der Filao-Strand und die grünbewachsene Baie de Libanona. Die Wassersportler, wegen des starken Wellengangs besonders die Surfer, kommen hier auf ihre Kosten.

Fort Dauphin und Umgebung
Einen schönen Tagesausflug auf dem beschaulichen Süsswasserkanal nördlich der Stadt kann man jedem Reisenden empfehlen. Am Ende des Kanals und der riesigen Schiffswrackbucht liegt das malerische Fischerdorf Evatraha (was wörtlich übersetzt “beinahe Insel“ heisst), von wo sich ein über 10 km langer, weisser Sandstrand bis Toliara erstreckt. Dieser paradiesische und ruhige Ort mit natürlichen Pools und Süsswasserkanälen lädt zum Baden und Schnorcheln ein. Von Evatraha aus wandert man auf schmalen Pfaden durch hügeliges Waldgebiet und nach einem Kilometer erreicht man die riesige Bucht von Lokaro. Die Halbinsel von Lokaro – mit ihren natürlichen Kanälen und Lagunen – bietet sich zum Baden an. In den einsamen Buchten in der Umgebung befinden sich zahlreiche kleine Fischerdörfer, wo man die Lebensweise, die Sitten und Bräuche des Antanosy-Volkstammes kennenlernt.

Am Rand der Hafenstrasse „Avenue de Maréchal Foch“ liegen ein paar Geschäfte und Souvenirländen, hier findet man die Mitbringsel für die Lieben zu Hause. Die Einheimischen stellen verschiedene Produkte aus Sisal her, wie Hüte, Gürtel, Taschen, und kleine Hausdekorationen. Die Gegend um Fort Dauphin ist besonders bekannt für ihre riesigen Sisal-Plantagen und es gibt eine grosse Fabrik zur Verarbeitung dieses natürlichen Materials. Die Sisal-Pflanze gehört zu den Agaven und stammt ursprünglich aus Mexiko. Sie wurde von den Franzosen nach Madagaskar gebracht und hier angebaut.

Die Ruhesuchenden kommen in dieser kleinen, abgelegenen Stadt am “Ende der Welt“ wirklich auf ihre Kosten. Neben den langen schönen und weissen Stränden und den verschiedenen Buchten, umgeben von grünen Palmen und üppiger Vegetation, bietet Fort Dauphin verschiedene Ausflüge zu den unterschiedlichen Nationalparks an, um die artenreiche Fauna und Flora des trockenen Südens Madagaskars zu entdecken.

Januar 2021, geschrieben von Fanasina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Manakara – Farafangana – Fort Dauphin

2700 – Manakara – Farafangana – Fort Dauphin

Nach dem mehrtägigen Aufenthalt in Manakara und einem Ausflug auf dem Süsswasserkanal Pangalanes reisen wir jetzt auf der langen und berühmten Nationalstrasse RN 12 südwärts Richtung Fort Dauphin.

Unterwegs passieren wir mehrere Städtchen wie Vohipeno, Farafangana, Vangaindrano, Manambondro und Manantenina. Zwischen Manakara und Farafangana ist die Strasse noch asphaltiert und in gutem Zustand. Ab Vangaindrano ist sie dann nur noch eine schlechte Piste. Wir werden eine aussergewöhnliche Reise mit 10 Flussquerungen (Fähren) in den tiefen Südosten Madagaskars erleben. Diese Strecke ist ein Muss für Leute, die das Abenteuer suchen.

Ab Manakara fahren wir etwa 40 km südwärts bis Vohipeno. Es ist das Zentrum und die Hauptstadt der Antaimoro-Ethnie. Die Antaimoro – wörtlich übersetzt “die, die an der Küste leben“ – sind eine der etlichen Ethnien im Südosten Madagaskars. Ihre Vorfahren sind zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert aus einem arabischen Land eingewandert. Sie brachten die Kunst des Lesens und Schreibens (mit arabischen Schriftzeichen) mit.  Somit sind sie historisch die ersten Madagassen, die lesen und schreiben konnten.

Manakara – Farafangana – Fort Dauphin
Im Dorf Ivato-Savana rund fünf Kilometer östlich von Vohipeno wohnt der Antaimoro-König in seinem königlichen Palast „Fenovola“ (wörtlich übersetzt “voller Geld“). Ein Besuch beim König der Antaimoro ist wirklich ein Erlebnis, etwas Aussergewöhnliches. Vor dem Besuch muss man aber einigen Rituale befolgen: zuerst bei den Dorfbewohnern und dem Dorfchef fragen, ob ein Besuch möglich ist, denn man muss einen Passierschein bekommen und gleichzeitig eine Gebühr bezahlen. Ausserdem braucht es eine Flasche Rum. Der Besuch beginnt dann mit einem Spaziergang entlang des Flusses Matitanana (wörtlich übersetzt “Fluss ohne Arm“). Der König wohnt in einem grossen Holzhaus mit drei heiligen Säulen. Man muss die Schuhe ausziehen, bevor man das Haus betritt. Hier beim König werden alte Handschriften in “Sorabe“ auf Antaimoro-Papier aufbewahrt. Es sind heilige Schriften, die von Zauberern, Angehörigen der hohen Kasten und Adeligen bis heute gelesen werden. Das Sorabe ist die Sprache ihrer Vorfahren. Viele Leute befragen noch heute den König oder seine Berater, um persönliche Probleme zu lösen. Wer noch die Königsgräber besuchen möchte, muss noch einmal eine Gebühr bezahlen und die Ahnen fragen, ob ein Besuch der Gräber möglich ist.

70% der Dorfbewohner in dieser Region sind traditionellerweise Muslime, so sieht man oft Moscheen in den grösseren Orten. Zudem hat die intensive islamische Missionierung zu einer deutlichen Moslemisierung geführt.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Die Strasse ab Vohipeno ist immer noch eine gute Asphaltstrasse. Nach 50 km überqueren wir einen Fluss. Etwas flussaufwärts liegt das Flussdorf Tangainony, wo es sich gut ein oder mehrere Tage verweilen lässt. Es ist ein idealer Ort für ausgedehnte Spaziergänge, auf denen wir das Alltagsleben der Einheimischen miterleben können. Wir sehen Zebus auf den Weiden oder kleine Kaffeepflanzungen und natürlich Reisfelder. Bei einem Handwerker besuchen wir die Frauen und beobachten, wie sie mit geübten Händen Hüte und Körbe aus Strohbast flechten. In Tangainony gibt es leider kein Hotel.

Manakara – Farafangana – Fort Dauphin
Wir können aber auch ab Vohipeno in gut einer Stunde durch eine grüne Agrarlandschaft entlang des Pangalanes-Kanals den einst beliebten Badeort Farafangana erreichen. Dieser Ort (übersetzt “am Ende der Welt“) ist eine kleine Stadt, in die kaum Touristen gelangen. Doch Farafangana hat eine grosse regionale Ausstrahlung, denn hier gibt es Verwaltung, Gymnasium, Tankstellen, Banken, Krankenhäuser. Auch der Markt ist reichhaltig mit Kaffee, Gewürznelken, Pfeffer, Reis, Früchten. Und natürlich mit allen Waren des täglichen Bedarfs für die weit verstreute Landbevölkerung der Umgebung.

Ab Farafangana wird die Strasse immer schlechter, da der Asphalt viele Löcher aufweist. 30 km südlich von Farafangana finden wir das grosse Spezial-Reservat von Manombo. Mit rund 5000 ha ist dieses Reservat bekannt für Lemuren wie den Weisskragenmaki oder Eulemur cinereiceps, etliche Vogelarten sowie Frösche und Reptilien.

Rund 75 km südlich von Farafangana, immer auf der Nationalstrasse RN 12, erreichen wir das Städtchen Vangaindrano (übersetzt “wo es Wasser zu kaufen gibt“). Dieser sehr fruchtbare Ort liegt inmitten grüner Plantagen und an einem Fluss. Montags findet der Markt statt: Reis, Maniok, Süsskartoffeln, Tropenfrüchte sowie Exportprodukte wie Vanille, Gewürznelken, Gewürze und Kaffee werden hier angeboten. Wie überall ist hier ebenfalls die Rikscha (das Pousse-pousse) das Hauptverkehrsmittel. Ab Vangaindrano wird die Strasse zur Piste. Etwa 85 km südwestlich von Vangaindrano liegt das Dorf Midongy Atsimo, wo sich ein Nationalpark befindet, der aber wegen seiner sehr schlechten Zufahrt schwer erreichbar ist. In diesem unscheinbaren Landstädtchen wuchs übrigens der beste Fotograf Madagaskars, Pierrot Men, auf.

Wir setzen unsere Reise über mehrere Flüsse fort. Hier gibt es keine Brücken. Die Überquerung der Flüsse ist nur mit Fähren möglich. Die 10 Fähren sind in ziemlich gutem Zustand. Einige Fähren werden noch mit einer Handkurbel betrieben, andere sind motorisiert. Wenn es keinen Treibstoff mehr gibt, wird die Plattform an einem Drahtseil auf die andere Seite gezogen. Bereits 20 km südlich von Vangaindrano ist die erste Fähre über den Lac Masianaka.

Manakara – Farafangana – Fort Dauphin
56 km südlich von Vangaindrano fahren wir in den ersten grösseren Ort Manambondro ein, an dessen Ortseingang sich eine Menge Gräber befinden. Der Ort ist ein typischer Küstenort mit Hütten aus Falafa (Material von der Fächerpalme). Später von Manambondro bis Manantenina benötigt man viel Zeit für die Fahrt, denn zwischen diesen beiden Dörfern gibt es einige schwierige Passagen über Granitfelsen. Später ist die Piste erdig, sie wird aber zu einer schmierigen Seifenpiste, wenn es regnet. Im Ort Sandravinany gibt es einen schönen Strand. Auf der gesamten Strecke begleiten uns im Westen malerische Gebirgsketten.

Zwischen Sandravinany und Manantenina müssen wir drei Fähren benützen: Befasy, Esama und Manambato. Für diese Strecke von rund 50 km muss man mindestens fünf Stunden Zeit einrechnen. In Manantenina gibt es ein einfaches Hotel. Zwischen Manantenina und Fort Dauphin ist die Piste sandig oder steinig, aber relativ gut, wir fahren durch viele wasserführende Bachbette (Furten).

Die Strecke zwischen Manantenina und Fort Dauphin (107 km) zu bewältigen, dauert sicher acht Stunden, mit fünf Fähren. Die Benützung der Fähren ist im Prinzip gratis, aber man gibt den Fährenmännern in der Regel etwas Trinkgeld. Die Strasse führt teilweise über Granitfelsen und es gibt mehrere schwierige Passagen. Über ein ständiges Auf und Ab nähern wir uns der Stadt Fort Dauphin, auf madagassisch Tolagnaro. Fort Dauphin liegt auf einer Halbinsel und ist auf drei Seiten vom Meer umgeben. Ab Fort Dauphin sind mehrere Exkursionen möglich: Bucht von Lokaro, Evatra, Reservat von Nahampoana, Botanischer Garten.

Die rund 1300 km lange Strecke von Manakara bis Fort Dauphin ist wirklich aussergewöhnlich, oft ändert sich die Landschaft und gleichzeitig lernen wir verschiedene Kulturen kennen.

Januar 2021, geschrieben von Koloina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Manakara – Mananjary

2650 – Manakara – Mananjary

Von Manakara aus geht es zunächst Richtung NW etwas ins Landesinnere und dann nach NE wieder Richtung Ozean bis zum Städtchen Mananjary.


Unterwegs besuchen wir eine Gewürzplantage und geniessen die ländlich ruhige Gegend. Mit etwas Glück sehen wir an einem der vielen Flüsse zwischen Manakara und Mananjary, wie Gold gewaschen wird.

Nach dem Aufenthalt in Manakara und einem Ausflug auf dem Pangalanes-Kanal nehmen wir die Nationalstrasse 12 bis zum Städtchen Irondro, 120 km entfernt. Unterwegs lernen wir auf einer Plantage die madagassischen Gewürze kennen. Madagaskar ist ja auch bekannt als Gewürzinsel. Viele Gewürze wie Pfeffer, Nelken, Zimt und Vanille werden exportiert. Die Madagassen verwenden sie auch zum Kochen. Für viele Madagassen schmeckt das Essen nicht, wenn es kein „Sakay“ gibt. Sakay bedeutet scharf und ist eine madagassische, leicht ölige Gewürz-Beilage, die hauptsächlich aus Chili zubereitet wird.

Manakara – Mananjary
Unterwegs überqueren wir mehrere Flüsse und an Flussufern sehen wir Leute, die Gold waschen. Diese Arbeit wird von vielen Familien als Haupt-Einkommensquelle verrichtet. Trotz harter Arbeit verdienen sie nicht viel. Viele Leute träumen davon, plötzlich reich zu sein, andere denken nur an den nächsten Tag und wie sie diesen überleben. Sogar die Kinder und Frauen waschen Gold, denn oft müssen die Kinder ihren Eltern helfen, Geld zu verdienen. Einige Kinder sind nur am Wochenende dabei, denn sie haben Glück, dass ihre Eltern sie unter der Woche in eine Schule schicken. Auf Madagaskar geht über eine Million Kinder nicht zur Schule.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Manakara – Mananjary
Überall an der Küste von Madagaskar sehen wir Frauen mit einer aussergewöhnlich schönen Schminke. In Madagaskar brennt die Sonne fast jeden Tag und die Frauen wollen ihr Gesicht schützen. So verwenden sie Sandelholz oder Masonjoany auf madagassisch. Dieser kleine Baum wächst vor allem an der Westküste Madagaskars. Die Frauen benutzen Sandelholzpulver als Gesichtsmaske, nicht nur um ihre Haut vor der Sonne zu schützen und UV-Strahlen abzuhalten, sondern auch, um die Haut zu straffen und somit Falten vorzubeugen. Mit dieser Schönheitscreme können sie unterschiedliche Muster auf ihr Gesicht malen. Manchmal haben sie sehr filigran gezeichnete Muster auf ihren Wangen und ihrer Stirn. Bei den Mustern handelt es sich immer um Pflanzenmotive wie Blumen oder Blätter. Die Cremen sind hausgemacht, und jede Frau hat ihr eigenes Rezept. Sandelholz wird heutzutage auch in der Kosmetik benutzt. An der West- und Südküste der grossen Insel sind solche Gesichtsmasken eine verbreitete Tradition.

Ab dem Städtchen Irondro sind es dann nur noch ca. 50 km bis zur verschlafenen Stadt Mananjary. Dabei überquert die Strasse eine alte eiserne Hängebrücke. Man nennt sie Eiffelbrücke, doch sie wurde nicht vom Erbauer des Eiffelturms erbaut.

Januar 2021, geschrieben von Koloina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Ranomafana – Manakara

2630 – Ranomafana – Manakara

Nach der Wanderung durch den Bergnebelwald von Ranomafana verlassen wir diesen ruhigen Ort und fahren über die gut ausgebaute Nationalstrasse RN 12 bis zur Hafenstadt Manakara.


Manakara liegt 180 km von Ranomafana entfernt und die Autofahrt dauert je nach Pausen rund vier Stunden.

Um die Küstenstadt Manakara zu erreichen, gibt es zwei Möglichkeiten: entweder unternehmen wir die erlebnisreiche Zugfahrt ab Fianarantsoa, auf der wir direkt in Kontakt mit den Einheimischen treten können und natürlich auch viel über ihre Lebensweise und Kultur lernen. Oder wir fahren mit dem eigenen Auto entlang der RN12. Diese zweite Option ist bequemer und schneller als die erste, denn die Zugfahrt dauert einen ganzen Tag.

Bevor wir am Morgen abfahren, haben wir noch die Möglichkeit, einen letzten Rundgang durch das kleine Dorf Ranomafana zu unternehmen. Danach fahren wir auf der geteerten RN12 durch eine schöne und üppig grüne Landschaft. Unterwegs erkennen wir die vielen kleinen Dörfer auf den Hügeln. Es sind Dörfer der Tanala-Volksgruppen, die hier zwischen den Antaimoro- und Betsileo-Volksgruppen leben. Die Tanala, die “Waldmenschen“, sind eine Mischung verschiedener Volksgruppen Madagaskars, die während der Sklaven- und Kolonialzeit in die Wälder östlich von Fianarantsoa geflohen sind. Nach mündlichen Überlieferungen sind sie Nachfahren arabischer Einwanderer. Zeugen davon ist ihr starker Glaube an die Astrologie. Sie gelten auch als Kenner der Naturheilkunde. Diese madagassische Volksgruppe lebt von der Jagd, vom Fischfang in den Gebirgsflüssen, vom Honigsammeln und vor allem vom Kaffee-, Vanille- und Reisanbau.

Ranomafana – Manakara
Auf dieser Reise geniessen wir die Schönheit der Gebirgslandschaft. Schon ein paar Kilometer nach Ranomafana bewundern wir die verschiedenen Kaffee-, Vanille- und Gewürzhaine der Tanala-Volksgruppen in dieser Region. Madagaskar ist bekannt für seinen hochwertigen Robusta-Kaffee. Kenner schätzen die herausragende Qualität des madagassischen Kaffees.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Am Rand der Nationalstrasse wachsen die Yamswurzeln (Ovy ala oder auf Deutsch “Kartoffel des Waldes“) wild. Diese Pflanze wurde von den ersten Einwanderern nach Madagaskar gebracht und hat sich danach in ganz Madagaskar verbreitet. Neben Reis gelten Yamswurzeln als Grundnahrungsergänzung, vor allem für die armen Bauern an der Ostküste Madagaskars. In schwierigen Zeiten essen sie Yamswurzeln abwechselnd mit Maniok oder Süsskartoffeln. Man findet diese wilde Pflanze aber weder auf den Märkten noch auf den Speisekarten in Restaurants. Yamswurzeln haben ebenso einen wichtigen Platz in der traditionellen Medizin. Sie heilen Magenschmerzen, Verbrennungen, Furunkel. Es gibt in Madagaskar sogar zahlreiche ganz verschiedene Yamssorten.

Ranomafana – Manakara
Nach 80 km taucht das kleine Städtchen Irondro auf, wo sich die Abzweigung nach Mananjary befindet. Die Stadt Mananjary ist bekannt wegen des Anbaus von Kaffee, Vanille und Nelken, aber auch wegen ihrer starken kulturellen Bedeutung. Dieser herrliche Ort eignet sich gut für einige entspannte Tage am Meer. In Irondro besteht die Möglichkeit, verschiedene Früchte wie Litschis, Bananen, Orangen oder Käse und Brot für ein Picknick-Mittagessen zu kaufen.

Am Nachmittag erreichen wir die Küstenstadt Manakara, das bedeutende Zentrum der Antaimoro-Volksgruppe. Bei unserem Aufenthalt in dieser Hafenstadt werden wir diese Volksgruppe mit ihrer Lebensweise und interessanten Sitten und Bräuche entdecken. Auf einem Tagesausflug auf dem Kanal von Pangalanes sind kleine Fischerdörfer, die Schönheit der Natur und die verschiedenen grünen Plantagen von Manakara zu geniessen.

Januar 2021, geschrieben von Fanasina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Antsirabe – Ranomafana

2610 – Von Antsirabe nach Ranomafana

Unser heutiges Ziel ist der Nationalpark Ranomafana, der im Südosten Madagaskars liegt und zum riesigen Regenwald von Antsinanana gehört.


Von Antsirabe aus fahren wir auf der RN7 durch das Hochland Richtung Süden bis nach Ambohimahasoa. In Alakamisy-Ambohimaha biegen wir nach Osten ab und nehmen die Nationalstrasse RN45. Die Fahrt auf der immer geteerten Strasse dauert etwa 5 Stunden. Im Dorf Ranomafana erwarten uns herrliche Wanderungen durch den Nationalpark mit seiner vielfältigen Flora und Fauna.

Wir verlassen Antsirabe, die Stadt der Kunsthandwerker und der Edelsteine und fahren bald entlang des Manja-Flusses. Über die welligen Hügel des Hochlandes gibt es viel zu sehen. Wir tauchen ein ins Land des Betsileo-Volksstamms.

Meist ist die Landschaft baumlos und in den Senken finden wir Reisfelder. Je weiter wir nach Süden kommen desto mehr steigen die Reisfelder auch an den Hängen in die Höhe, so wie wir sie aus Südostasien kennen.

Die alten Häuser haben oft Balkone aus Palisander. Früher gab es hier noch ausgedehnte Wälder mit verschiedenen Edelhölzern. Heute wird aus dem Holz meist Holzkohle hergestellt und in die Städte geliefert. Der Wald hat sich zu schütteren Landschaften gewandelt.

Antsirabe – Ranomafana
Auf der weiteren Fahrt nach Süden lohnt sich einen Zwischenstopp in Ambositra (“Stadt der Eunuchen“ oder “wo es viele Rinder gibt“), einer wichtigen Stadt des Volksstammes der Betsileo. Hier finden sich vor allem geschickte Handwerker mit ihrer Holzschnitzerei und den filigranen Einlegearbeiten. Die Holzkünstler sind über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Die Kunstfertigkeit der Einheimischen ist in etlichen Ateliers der „Zafimaniry-Kunst“ bestaunen. Ab Ambositra kann man verschiedene Wanderungen oder Trekkings ins Zafimaniry-Gebiet unternehmen. Hier können wir je nach Interesse einige Tage in den Dörfern verbringen. Das Dorf Antoetra ist Ausgangspunkt für Wanderungen zu den Zafimaniry-Dörfern wie Ankidodo, Faliarivo, Fempina oder Tetezandrotra. Der lokale Führer wird uns die Architektur der Zafimaniry-Häuser erklären. An Fenstern und Türen finden wir verschiedene geschnitzte Motive. Während dieses Trekkings müssen wir im Zelt übernachten, denn hier gibt es keine touristische Infrastruktur.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Wir setzen unsere Reise fort und unterwegs bemerken wir, dass viele Leute – vor allem in den Dörfern – barfuss gehen. Die Madagassen mögen das Barfuss-Gehen, denn es ist praktisch und normal für ihre Arbeit – die meisten Madagassen sind Bauern. Barfuss-Gehen ist kein Zeichen der Armut. Viele Leute gehen barfuss zur Arbeit, auf den Strassen und aufs Feld. Nur sonntags tragen die Leute Schuhe. Es gibt verschiedene madagassische Schuhe wie Kapa (importierte Flip-Flops) und Plastiksandalen (kapa kyranil). Diese Letzte sind die Meistbenutzten auf dem Land. Traditionell ist es an manchen Orten verboten (fady), Schuhe zu tragen, weil die Orte heilig sind, z.B. die Königspaläste (Rovas).

Von Ambositra aus fahren wir wiederum durch Hügellandschaften, die Strecke ist jetzt kurvenreich und schmal. Unterwegs stossen wir immer wieder auf Zebu-Hirten mit ihren Herden aus dem Süden. Die Landschaft verändert sich, die Wälder bestehen aus Eukalyptus, Kiefern und anderen Bäumen, nur die angelegten Reisterrassen bleiben noch zu bewundern. Verschiedene Früchte wie Tapia, Physalis oder Mangos werden unterwegs von Frauen und Kindern angeboten.

Antsirabe – Ranomafana
80 km ab Ambositra erreichen wir das Städtchen Ambohimahasoa. Die meisten Reisenden machen hier einen Zwischenstopp, um das Mittagessen einzunehmen. Entlang der asphaltierten Strasse setzten wir unsere Reise bis Alakamisy-Ambohimaha fort. Hier verlassen wir die RN7 und fahren auf der Nationalstrasse RN45 bis zum Nationalpark und dem gleichnamigen Dorf Ranomafana.

Der Nationalpark von Ranomafana gilt als einer der Höhepunkte auf einer Madagaskar-Reise, nicht nur wegen seines Reichtums an endemische Pflanzen und Tieren, sondern auch wegen der Thermalquelle und der wunderschönen Landschaft. Dieser Park beherbergt einen der letzten Bergnebelwälder der Erde.

Januar 2021, geschrieben von Koloina, PRIORI Antananarivo
Redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch

Antalaha

1620 – Antalaha

Antalaha ist die zweitwichtigste Stadt der Vanille-Region SAVA an der Nordostküste Madagaskar und liegt nördlich der Masoala-Halbinsel.


Diese kleine Vanillestadt am Indischen Ozean ist per Flugzeug ab der Hauptstadt Antananarivo gut oder per Autofahrt nur sehr umständlich über die RN 5a erreichbar.

Antalaha bedeutet wörtlich übersetzt „wo es viel Wasser gibt“. Früher war diese malerische Stadt nur ein unbedeutendes und ärmliches Dorf wie viele andere Dörfer in Madagaskar. Die Familien bauten wenige Gemüsearten an und verfügten nur über ein paar Rinder. Die Franzosen brachten dann die Vanille aus La Réunion in dieses Gebiet, denn die weltweite Nachfrage von Vanille stieg immer weiter an und die Böden im feuchtwarmen Nordosten von Madagaskar versprachen reichliche Ernten.

Antalaha
Schnell entwickelte sich dieser kleine Ort zusammen mit Sambava zur “Welthauptstadt der Vanille“, denn etwa 70% der Vanille der ganzen Welt stammen von hier. Die süsslich duftende schwarze Schote ist eine der Haupteinnahmequellen von Antalaha. Leider sind die grossen und reichen Zeiten der Vanille vorbei. Wegen der wiederkehrenden Zyklone wurden die Anbaugebiete immer wieder zerstört und dadurch ist der Absatz unregelmässig. Aber noch immer leben fast alle Kleinbauern in dieser Gegend von der Vanilleproduktion und Vanille ist eines der wichtigsten Exportprodukte der grossen Insel.

Die Erntezeit der Vanilleschoten fällt in die Monate Juni bis August. Die Schoten werden mit einem Nagelstempel markiert, damit sie nicht gestohlen werden können. Die meisten Bauern liefern ihre Schoten einem grösseren Verarbeiter, denn die Aufbereitung bis zur handelsfertigen Vanille ist aufwendig. Zuerst müssen die grünen Schoten in ca. 70° C heissem Wasser für einige Minuten gebrüht werden. Dann kommen sie für rund einen Tag in eine isolierte Kiste, wo der Fermentationsprozess abläuft. Erst jetzt haben die Schoten ihre kastanienbraune Farbe und duften nach Vanille. Jetzt müssen sie aber noch über mehrere Wochen an der Sonne getrocknet werden. Jeden Abend werden sie wieder in Tücher gehüllt, damit die Fermentation noch weiter gehen kann. Zum Schluss werden sie klassiert, sortiert und verpackt.


mehr zu PRIORI Reiserouten in unserem Katalog 2021


Das kleine Reservat “MaColline“ gehört zu den beliebtesten Ausflügen in dieser ruhigen Stadt. Es ist ein privater botanischer Garten, gegründet von der Apothekerin Marie-Hélène Kam-Hyo. Sie erzählt den Besucher gerne von ihren Umwelt- und Lepraprojekten. Das kleine Reservat liegt rund drei Kilometer nördlich der Stadt Antalaha am Fluss Ankavanana und erstreckt sich über etwa 10 ha. Wer über keine Zeit für ein Trekking durch den Masoala-Nationalpark hat, sollte unbedingt dieses kleine “Open Air- Museum“ besuchen. Die ortskundigen Guides zeigen den Besuchern die verschiedenen Heilpflanzen und die etwa 600 Arten von wertvollen Pflanzen sowie diverse Obstbäume. Neben der Vanille blüht hier einmal im Jahr eine seltene Pflanze mit schneeweissen Blüten, die Clerodendrum kamhyoae. Sie gehört zur Gattung der Losbäume oder Lossträucher, wurde erst vor kurzem entdeckt und hat noch keinen deutschen Namen. Sie wurde hier “La Mariée“ oder “die Braut“ genannt und kommt nur hier vor. Das Aufblühen ist ein kleines Naturwunder und die fertigen schneeweissen Blüten prangen an langen Stielen. Natürlich sind auch verschiedene Tiere wie Chamäleons, Schmetterlinge und Lemuren hier zu Hause.

Antalaha
Die Schiffe sind das übliche Transportmittel zwischen Antalaha und den kleinen Fischerdörfern entlang der Ostküste Madagaskar. Nebst Belo sur Mer bei Morondava gilt Antalaha als ein wichtiges Zentrum für den traditionellen Schiffsbau. Die kleinen lokalen Schiffwerften befinden sie direkt am Strand von Antalaha. Hier werden grosse Holzschiffe in reiner Handarbeit gebaut. Diese traditionelle Handwerkskunst des Schiffbaus haben die Dorfbewohner von den arabischen Einwanderern übernommen.

Neben den schönen und ruhigen Stränden von Antalaha erleben die Reisenden hier auch eine vielseitige Landschaft mit Weilern, Kokos- und verschiedenen grünen Gewürzplantagen. Antalaha ist aber auch Ausgangspunkt für erlebnisreiche Trekking-Touren durch den Masoala-Nationalpark oder für abenteuerliche Wanderungen entlang der Vanilleküste.

Januar 2021, geschrieben von Fanasina, PRIORI Antananarivo
redigiert von Peter Elliker www.madagaskarhaus.ch